Killing Games by Roger Hobbs

Killing Games by Roger Hobbs

Autor:Roger Hobbs
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Goldmann Verlag
veröffentlicht: 2016-02-26T11:07:55+00:00


DREIUNDZWANZIG

Die Kugel fuhr durch die Windschutzscheibe, nur eine Handbreit neben Angela, die dahinterstand. Sie hinterließ einen spinnennetzförmigen Riss und ließ pulverisiertes Glas um uns herumfliegen. Einen Schuss hatte ich nicht gehört, und deshalb begriff ich erst, was passierte, als die zweite Kugel dicht neben mir in die Bordwand schlug.

Jemand schoss auf uns.

Ich riss die Pistole aus der Schultertasche, drehte mich um und suchte durch Regen und Nebel nach einem Ziel. Woher zum Teufel kamen die Schüsse? Aber bevor ich etwas sehen konnte, packte Angela mich beim Kragen und riss mich auf das Deck hinunter. Ich ließ die Pistole fallen, und sie rutschte unter die Sitze. Drei weitere Kugeln schlugen Löcher in die Mittelkonsole, wo ich gerade noch gestanden hatte. Ich hörte keine Schüsse, nur das Klatschen der Einschläge im Boot. Glasfasersplitter prasselten um uns herum herab. Heilige Scheiße. Ich legte einen Unterarm über meine Augen und tastete mit der anderen Hand sinnlos nach meiner Waffe.

Während ich noch versuchte, mich zu orientieren, kroch Angela über mich hinweg zum Cockpit. Eine Kugel traf den Fahrersitz nur wenige Zollbreit neben ihrem Kreuz, aber sie zuckte nicht einmal zusammen. Sie schob sich weiter auf das Steuer zu und drückte den Gashebel nach vorn. Die Motoren heulten auf. Angela achtete nicht darauf, wohin wir fuhren – dazu war keine Zeit. Das Boot setzte sich mit einem Ruck in Bewegung, erst nur langsam, und sie duckte sich unter das Steuer.

Woher zum Teufel kamen die Schüsse?

Ich brauchte eine Waffe. Schon das Geräusch des gegnerischen Feuers kann jemanden hindern, weiterzuschießen, doch ich sah meine Pistole nirgends. Angelas Sporttasche lag nur zwei Schritte weit neben mir. Ich angelte mit dem Fuß danach und zog sie heran. Das AK-47 darin war trocken. Tack! Eine Kugel prallte vom Rumpf ab, und die nächste traf wieder die Windschutzscheibe. Während wir schneller wurden, rammte ich ein Magazin in die Waffe und lud sie durch. Ich hörte, wie mehrere Kugeln nacheinander neben uns ins Wasser fuhren. Langgezogene weiße Fontänen sprühten in unserem Kielwasser auf. Ich schaltete das Gewehr auf Dauerfeuer und entsicherte es. In einer einzigen schnellen Bewegung drückte ich es an die Schulter und richtete mich schussbereit hinter der Bordwand auf.

Ich sah nichts.

Der Regen peitschte mir ins Gesicht, und der Nebel war so dicht, dass ich kaum zwanzig Meter weit sehen konnte. Inzwischen waren wir in die Gänge gekommen, und die Siren flog heftig auf und ab. Der Nebel ringsum wurde nicht weniger, und die Wolken hatten die Sonne verdunkelt. Ich hatte immer noch keine Ahnung, wer da auf uns schoss. Ich schwenkte das Gewehr hin und her und hoffte auf ein Ziel. Komm schon, komm schon. Ich sah nichts außer unserem eigenen, weiß schäumenden Kielwasser. Salzwasser sprühte mir ins Gesicht und brannte in den Augen. In der Ferne sah ich das dunkelgrüne Ufer mit den nebelhaften Wolkenkratzern. Zumindest das war eine gute Nachricht – wir mochten blindlings über das Wasser fliegen, doch zumindest rasten wir nicht mit achtzig Knoten in die Klippen.

Hinter den Bootsrand geduckt, kletterte ich hinüber nach Steuerbord, aber im



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