Killer by Kellerman Jonathan

Killer by Kellerman Jonathan

Autor:Kellerman, Jonathan
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Goldmann
veröffentlicht: 2014-10-28T04:00:00+00:00


22

Wieder im Auto überprüfte ich mein Telefon. Robin hatte eine Nachricht hinterlassen, und ich rief sie zurück.

»Wird nichts mit Spaghetti. Der Laden hat dichtgemacht«, sagte sie.

»Ich bin jetzt doch schon ziemlich früh hier fertig geworden. Wir sehen uns in einer halben Stunde.«

»Heißt das, du hattest kein Glück?«

»Nicht viel.«

»Willst du Milo erzählen, dass du sie gesucht hast?«

»Er erfährt es sowieso, also ja.«

»Es wird alles ein bisschen kompliziert, Schatz.«

»Die kleinen Probleme des Alltags.«

»Ich liebe es, wie du die Dinge betrachtest«, sagte sie. »Also gut, dann koche ich Spaghetti.«

Bevor ich mich auf den Heimweg machte, blieb ich noch eine Weile im Auto sitzen und versuchte, mit Hilfe meines Smartphones herauszufinden, wo ich William Melandrano und/oder Bernard Chamberlain finden könnte.

Ein W. Melandrano im passenden Alter wohnte irgendwo in North Hollywood, doch eine genaue Adresse konnte ich nicht finden, und die Auskunft hatte auch nichts dazu beizutragen. Es gab vier Bernard Chamberlains. Einer, der in Hollywood wohnte, schien mir am ehesten zu passen. Die Adresse war nicht weit von Rees Wohnung.

Milo würde mit ein paar Klicks wissen, ob einer der Männer eine kriminelle Vergangenheit hatte. Mir blieb nichts anderes übrig, als eine dieser Webseiten zu konsultieren, die Polizeifotos und Verhaftungen sammelten – eine bösartige Zurschaustellung von Mitmenschen und deren Unglück, Auswuchs einer Welt, die immer bösartiger zu werden scheint.

Meine Hoffnung wuchs, als ich erfuhr, dass in Tampa, Florida, ein Bernard Chamberlain wegen ungebührlichen Benehmens festgenommen worden war. Der nächste Klick offenbarte, dass es sich um einen Siebzehnjährigen handelte.

Schluss mit dem Gedaddel.

Milo ging an sein Bürotelefon. »Dein Kumpel Effo hat ein wasserdichtes Alibi für den Tatzeitpunkt: Er hat in einem bekannten Haus der Bande in Pacoima Party gemacht. Dreißig Leute decken ihn. Nicht dass ich einem davon auch nur ein Wort abkaufen würde. Aber es gibt gegenüber eine Nachbarin, eine alte Dame, denen die schrägen Typen einen Heidenschreck eingejagt haben. Sie hat heimlich jede Menge Fotos gemacht, die ihn beim Rein- und Rausgehen zeigen. Herzlichen Glückwunsch.«

»Das hat nicht viel zu heißen«, sagte ich. »Du bist nie davon ausgegangen, dass er es selbst getan hat.«

»Das stimmt, ich habe Millie Rivera herumschnüffeln lassen, um zu sehen, ob sie Gerüchte über einen Auftrag aufschnappen kann. Doch die Fotos der Nachbarin haben außerdem gezeigt, dass Ramon Guzman auch auf der Party war. Das sollte dir vielleicht zu denken geben, Alex. Da ist ein Typ, der dir die Lichter ausblasen wollte, und dein Kumpel haut immer noch fröhlich auf die Kacke mit ihm.«

»Efren war mein Patient, nicht mein Kumpel.«

Ich war laut geworden.

»Was Cherie Sykes angeht«, sagte Milo. »Ich habe versucht, über ihren Anwalt einen Termin mit ihr zu machen, aber er ist in Palm Springs bei einer Konferenz, ebenso wie Connies. Was verstehen solche Leute unter Weiterbildung? Wie man einen Pitbull in Designerklamotten steckt? Ich werde jedenfalls Miss Ree einen Besuch abstatten, um zu sehen, wie sie auf Schwesterchens Tod reagiert.«

»Apropos.« Ich erzählte ihm, was ich wusste.

»Du bist zu ihr gefahren …«

»Zur Nachsorge.«

»Ich verstehe«, sagte er. »Oder nein. Eigentlich verstehe ich nicht.«

»Ich wollte überprüfen, ob mein erster Eindruck von ihr richtig war oder ob ich mich vielleicht geirrt hatte.



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