Kein Zurueck by Tiffany Snow

Autor:Tiffany Snow [Snow, Tiffany]
Die sprache: eng
Format: epub
Tags: Thriller
Goodreads: 23429448
Herausgeber: AmazonCrossing
veröffentlicht: 2014-10-20T22:00:00+00:00

NEUNTES KAPITEL

VÖLLIG ERSCHLAGEN UND müde fuhr ich nach Hause. Meine Handflächen stachen und juckten von den Schnitten und weil ich den ganzen Abend lang Latexhandschuhe getragen hatte. Die Schnittwunden an meinen Oberschenkeln taten weh, und meine Arme schmerzten von meiner Hängepartie am Baum und von all der Arbeit in den letzten Stunden. Meine Wange brannte, und mein Auge fing an zu pochen.

Und um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, war mir meine Reaktion Kade gegenüber ausgesprochen peinlich. Er war ein gefährlicher Mann, ein Killer, und ich war in seinen Armen dahingeschmolzen wie ein liebeskranker Teenager, und das nur vierundzwanzig Stunden, nachdem ich Blane angefleht hatte, mit mir zu schlafen. Nie hätte ich mich als jemanden begriffen, der »leicht zu haben« war, doch in letzter Zeit kam ich der Sache schon sehr nahe. Mein Kopf war voll von stillen Schuldzuweisungen.

Ich konnte es kaum erwarten, unter die Dusche und anschließend ins Bett zu kommen. Mein Kopf hämmerte vor lauter Stress und Alkohol. Doch bevor ich das tun konnte, musste ich bei CJ vorbeisehen, um zu erfahren, ob sie irgendetwas herausgefunden hatte.

Ich klopfte an ihre Tür, und die kalte Luft ließ mich frösteln. Die Temperatur war gefallen, und ich konnte meinen Atem sehen. Gerade wollte ich die Hand heben und noch einmal anklopfen, als sich die Tür öffnete und CJ, umhüllt von einer Wolke aus Zigarrenrauch, erschien.

»Dachte ich mir doch, dass du das bist«, sagte sie, ohne die Zigarre aus dem Mund zu nehmen. »Komm rein.«

Sie trat zur Seite, und ich huschte dankbar in ihre Wohnung. Rauch hin oder her, drinnen war es wärmer als draußen.

Die Wohnung sah jetzt anders aus als zuvor, als Sheila darin gewohnt hatte, und ich blickte mich neugierig um. CJ schien Schwarz wirklich zu mögen. Ihre gesamten Möbel waren schwarz; das Sofa war aus schwarzem Leder, die Tische aus einem Mix aus schwarzem Lack und Glas. In der Ecke stand ihr Schreibtisch mit schwarzer Marmorplatte. Darauf befanden sich ein Laptop sowie drei große, flache Monitore.

CJ ließ sich auf die Couch fallen und machte eine Handbewegung, dass ich es ihr gleichtun sollte. »Ich bin immer noch dabei, die Festplatte zu kopieren, insofern hatte ich noch keine Möglichkeit, mir die Daten anzusehen«, verkündete sie, was mich überraschte.

»Wirklich?«, fragte ich. »Ich hätte nicht gedacht, dass es so lange dauern würde.«

»Die Festplatte war beschädigt und ließ sich nicht abspielen«, erklärte sie. »Ich habe sie eine Weile in das Gefrierfach gelegt, und jetzt funktioniert sie, der Kopiervorgang läuft jedoch sehr langsam. Vermutlich werde ich noch ein paar Stunden brauchen.«

»Okay, danke«, sagte ich. Dann fiel mir Kade wieder ein. »Ähm … können die Daten auf der Festplatte irgendwie gelöscht werden, wenn du fertig bist? Jemand anderes will sie haben, und ich möchte nicht, dass er bekommt, was immer auch sich darauf befindet.«

CJ sah mich einen Moment lang nachdenklich an und nickte schließlich. »Klar. Der einzig sichere Weg, die Daten loszuwerden, ist, die Festplatte neu zu formatieren. Beim Löschen werden die Daten nicht wirklich gelöscht, sondern können wiederhergestellt werden, zumindest, wenn man etwas davon versteht. Ich kann mich darum kümmern, wenn du möchtest.

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