Kein Weg ist lang by Schlosser

Kein Weg ist lang by Schlosser

Autor:Schlosser
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Tags: General Fiction
veröffentlicht: 2014-04-13T22:00:00+00:00


3

Zurück im Büro erläuterten Mechthild und Souton den anderen die neue Lage. Alle waren sehr erstaunt, dass erst eine Entführung Richard Schäfer in alles verwickelt haben sollte.

„Sieht jedenfalls so aus“, meinte Mechthild. „Aber eins wissen wir doch auch: Wenn es auf jede erdenkliche Frage sofort eine plausible Antwort gibt, läuten die Alarmglocken. So glatt läuft das Leben nur sehr selten.“

Dann beauftragte sie Heller damit, Olaf Grabert ausfindig zu machen und Informationen über ihn einzuholen. Und obligatorisch war natürlich die Frage nach Strack und Brubeck. Aber immer noch nichts. Beide waren nirgendwo gesehen worden. Und Brubecks Handy war bislang nicht wieder auf Empfang gegangen. Möglicherweise hatte er längst ein neues. Das war frustrierend. Sie wechselte das Thema. „Georg Wock. Hat einer was von Dr. von Sülzen gehört?“

„War ja wieder mal keiner hier!“ Behrmann war unbemerkt eingetreten. Er schien guter Dinge zu sein, wirkte erholt. „Und ihr könnt euch gleich anschnallen.“ Er schnappte sich einen Stuhl. „Der Wock ist mit einem Revolver erschossen worden, Smith & Wesson, Kaliber 357. Die ballistische Untersuchung hat ergeben, dass es sich um die gleiche Waffe handelt, mit der auch auf die beiden Kollegen in Rostock gefeuert wurde. Also Brubecks Waffe.“

„Brubeck hat Wock erschossen?“ Ayse blickte angestrengt auf Mechthild, fragend, was das nun zu bedeuten hatte.

„Kombiniere, kombiniere!“ Heller versuchte, lustig zu wirken. Klappte aber nicht. Trotzdem hatte er eine interessante Hypothese. „Wenn der Brubeck der böse Mann im Hintergrund von Lammert ist, Lammert von dem Dünnen das Haus nicht bekommt, was sie für die Entführung gut hätten gebrauchen können, und der Dünne denkt, er darf sich auch von einem Brubeck nicht auf der Nase herumtanzen lassen, dann ... dann wäre es doch möglich, dass der Dünne seinen Wock mal kurz zu Brubeck schickt, um ihm die Leviten zu lesen. Aber Brubeck ist bewaffnet. Und: Peng, ist es aus mit Wock.“

„Eher weniger Peng.“ Alle blickten zu Behrmann. „Es war eindeutig ein aufgesetzter Schuss mit Schalldämpfer.“

„Aha, und hatte Brubeck in Rostock auch einen Schalldämpfer benutzt?“ wollte Mechthild wissen.

„Nee, da nicht“, antwortete Behrmann. „Jedenfalls war er nicht an der Waffe. Aber mit Schalldämpfer ist so ein Revolver auch ziemlich unhandlich. Selbst wenn du ihn in den Hosenbund steckst. Er kann ihn auch nur abgeschraubt haben. Jedenfalls konnte von Sülzen die Todeszeit recht gut bestimmen. Die Rolex von Wock war zwar wasserdicht, aber als er in den Schacht gestoßen wurde, ist die Krone der Uhr abgerissen und stehengeblieben. Um genau 4.38 Uhr. Hatten wir am Tatort erst gar nicht bemerkt.“ Behrmann schickte einen entschuldigenden Blick zu Ayse und Heller. Er war wirklich zu früh vom Tatort abgehauen.

„Wenn Brubeck in der Unterwelt den wilden Mann spielen will, dann erklärt das auch sein vorheriges Abtauchen. Selbst wenn er nichts mit der Entführung zu tun hatte. Mit dem Dünnen kann man ja auch noch aus ganz anderen Gründen in Streit geraten. Und von Rostock aus ist es ein Leichtes, Deutschland zu verlassen. Vor Rostock liegt Warnemünde. Ein ansehnlicher Segelhafen. Von da bist du schnell im Baltikum, in Schweden oder in Dänemark. Sogar in Russland.“

„Heller, Sie ergänzen die Fahndung nach Brubeck.



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