Kapitalismus und Freiheit: Geleitwort von Horst Siebert (German Edition) by Friedman Milton

Kapitalismus und Freiheit: Geleitwort von Horst Siebert (German Edition) by Friedman Milton

Autor:Friedman, Milton [Friedman, Milton]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Piper ebooks
veröffentlicht: 2019-10-01T00:00:00+00:00


Das Erziehungswesen auf College- und Universitätseben e

Die vorangegangene Betrachtung beschäftigte sich in der Hauptsache mit der Erziehung in den Grund- und Mittelschulen. Das Argument für eine Sozialisierung aufgrund der Nebenwirkungen oder des technischen Monopols ist für das höhere Schulwesen noch viel schwächer. Bei der Erziehung auf der untersten Ebene besteht weit gehende Übereinstimmung, die fast schon einmütig genannt werden kann, über den ungefähren Gehalt des Erziehungsprogramms für die Bürger eines demokratischen Staatswesens. Diese Übereinstimmung wird jedoch immer geringer, diskutiert man die höhere Erziehung. Sicherlich besteht schon ein gutes Stück unterhalb der College-Ebene in Amerika zu wenig Übereinstimmung, als dass damit die Durchsetzung der Meinung der Mehrheit gerechtfertigt wäre, von der einer Pluralität ganz zu schweigen. Der Mangel an Übereinstimmung mag tatsächlich so weit gehen, dass man an der Berechtigung von Subventionen für das Erziehungswesen auf dieser Ebene zweifeln kann; ganz bestimmt geht der Zweifel weit genug, um jedwede Forderung nach Sozialisierung aufgrund eines Konsensus über allgemeine Wertbegriffe zu untergraben. Es kann auch kaum das Argument des »technischen Monopols« der Entfernungen angeführt werden, die Einzelpersonen zurücklegen können und tatsächlich zurücklegen, um höhere Lehranstalten besuchen zu können.

In den Vereinigten Staaten spielen staatliche Institutionen im höheren Unterrichtswesen eine geringere Rolle als auf der Ebene der Grund- und Mittelschulen. Dennoch wuchs ihre Bedeutung ständig an, insbesondere bis in die Zwanzigerjahre, und heute ist mehr als die Hälfte aller College-und Universitätsstudenten auf staatlichen Institutionen eingeschrieben. [18] Einer der Hauptgründe für ihre zunehmende Bedeutung war ihre relative Preisgünstigkeit; die meisten Colleges und Universitäten der Staaten und Städte erheben weitaus niedrigere Gebühren, als sie von privaten Universitäten erhoben werden müssen. Die privaten Universitäten hatten als Folge davon ernsthafte finanzielle Probleme und sie haben sich völlig zu Recht über die »unfaire« Konkurrenz beschwert. Sie waren bestrebt, ihre Unabhängigkeit vom Staat aufrechtzuerhalten, wurden jedoch zur gleichen Zeit aus finanzieller Not dazu gezwungen, sich um staatliche Subventionen zu bemühen.

Diese Analyse zeigt, in welcher Richtung eine befriedigende Lösung gesucht werden muss. Öffentliche Ausgaben für das Hochschulwesen lassen sich durch die Absicht rechtfertigen, junge Menschen als Staatsbürger und als Führungskräfte in der Allgemeinheit auszubilden –ich muss jedoch sofort hinzufügen, dass damit ein großer Teil der gegenwärtigen Ausgaben für ausschließliche Zwecke der Berufsausbildung nicht gerechtfertigt werden kann und auch nicht auf andere Weise, wie wir noch sehen werden. Die Subventionen für das Grundschulwesen auf staatliche Institutionen zu beschränken ist mit keiner Begründung zu rechtfertigen. Jegliche Zuwendungen sollten an Einzelpersonen erteilt werden mit der Möglichkeit, sie für Lehrformen ihrer eigenen Wahl auszugeben, und der einzigen Auflage, dass der Unterricht förderungswürdiger Natur ist. Alle vom Staat unterhaltenen Einrichtungen sollten die Lehrkosten voll über ihre Gebühren verlangen und so auf gleicher Ebene mit den nicht mit öffentlichen Mitteln unterstützten Anstalten in Wettbewerb treten. [19] Das hieraus sich ergebende System würde im Großen und Ganzen den nach Ende des Zweiten Weltkrieges in den Vereinigten Staaten getroffenen Vorkehrungen zur Finanzierung des Unterrichts von ehemaligen Soldaten entsprechen, mit der Ausnahme, dass die Mittel bei unserem Modell wahrscheinlich von den einzelnen Bundesstaaten und nicht von der Bundesregierung kommen würden. Die



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