Kampf um den Neptunmond by H. G. Ewers

Kampf um den Neptunmond by H. G. Ewers

Autor:H. G. Ewers [Ewers, H. G. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: M 87, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1968-01-12T01:00:00+00:00


*

Brennender Schmerz riß Perish Mokart aus dem Bann seines Traumes. Er öffnete die Augen und hob die Hand, als sein Vater erneut ausholte.

„Gott sei Dank!" entfuhr es Cronot Mokart. „Ich dachte schon, du hättest den Verstand verloren. Du sahst schrecklich aus mit deinem starren Blick und... Was hast du eigentlich ständig von einem Einaklos vor dich hingemurmelt?"

Perish rieb sich die Wangen, die von den Ohrfeigen seines Vaters brannten.

„Einaklos...?"

Er lächelte dünn und betrachtete die Kugel vor sich mit sonderbarer Scheu.

„Das ist Einaklos, der Herr über die Zeit."

Cronots Unterkiefer sank zitternd herab.

„Wie...? Was meinst du, Perish? Komm zu dir, Junge!"

Er griff nach einem Halt, als ein neues Beben den Mond erschütterte. Der Turm schwankte wie ein Mast im Sturm. Klirrend rollte die Kugel des toten Lenjurers über das Schaltpult und stieß gegen ein Mikrophongitter."

Perish nahm die in die Hand.

„Ich weiß nicht, ob ich unter Halluzinationen leide, Vater. Aber wenn ich normal bin, so enthält diese Kugel den gespeicherten Bewußtseinsinhalt von Einaklos, dem Lemurer, der diese Stadt erbauen ließ."

Cronot packte seinen Sohn bei den Schultern und drehte ihn so, daß er ihm genau in die Augen sehen konnte.

Nach einer Weile ließ er ihn wieder los und atmete auf.

Nein, du bist so normal, wie ein Mensch nur sein kann, Perish. Ich muß es wissen, denn ich kenne dich besser als ein anderer."

Behutsam nahm er ihm die Kugel aus der Hand, musterte sie mit seltsamem Gesichtsausdruck und preßte sie gegen sein Ohr.

„Ich nehme an, das ist das Gebilde, das du zuerst für eine Bombe hieltest...?"

Perish nickte.

Dann deutete er auf die lose herumliegenden Aufzeichnungsplatten.

„Mit dem Ultraschalldetektor aufgenommen."

Cronot Mokart sah bedächtig die Platten durch.

„Ein organisches, blastulaähnliches Gebilde von der Größe einer Kinderfaust, eingehüllt von einem Mantel aus Metall, wahrscheinlich in der Zusammensetzung und den Eigenschaften unserem Terkonit gleichend..."

Er blickte seinen Sohn prüfend an.

„Woher willst du hinter der Erscheinung das Wesen erkennen, mein Junge?"

Perish mußte unwillkürlich lächeln.

„Die Frage war typisch für dich, Dad. Gleich wirst du Beweise verlangen."

„Rede nicht um den heißen Brei herum, Perish!"

„Also gut!"

Perish lehnte sich zurück.

„Das... ähem... Gebilde vermag hörbare und unhörbare Töne von sich zu geben. Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt, ich meine selbstverständlich keine Töne im Sinne des Begriffs, sondern die geistige Übermittlung von Tonwahrnehmungen."

„Also eine Art Telepathie?" fragte Cronot spöttisch.

„Ich bin kein ESP-Wissenschaftler, um das konkretisieren zu können, Dad. Jedenfalls weiß ich, daß diese Tonwahrnehmungen mein Gehirn zu Vorstellungsbildern anregten. Ich wurde Zeuge des Baus dieser lemurischen Fluchtsiedlung, ich sah, wie der Baumeister sich in die Beobachtungshalle zurückzog und vergeblich auf die Flüchtlinge von der Erde wartete - und ich sah, wie er in seinem Labor diese 'Blastula' züchtete."

Perish fuhr sich geistesabwesend mit der Hand über die Augen.

„Ich sah zu, wie Einaklos starb und wie sein Bewußtseinsinhalt vollständig von dem unbeseelten Organismus in der Kugel Besitz ergriff. Ich erfuhr, daß Einaklos - denn die Kugel war zu Einaklos geworden, wenn man von der sterblichen Hülle absieht - fünfzigtausend Erdjahre lang schlief. Er erwachte, als ich die Mumie des ehemaligen Einaklos anstieß und die Kugel zu Boden fiel."

Cronot ließ sich auf einem Schaltpult nieder und stopfte seine Pfeife, wobei er sich absichtlich Zeit nahm.



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