Kampf um Terra by H. G. Ewers

Kampf um Terra by H. G. Ewers

Autor:H. G. Ewers [Ewers, H. G. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Endlose Armada, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1983-11-28T01:00:00+00:00


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Als Reginald Bull auch nach anderthalbstündiger Suche und trotz der Unterstützung durch ein Dutzend Katastrophenhelfer und rund hundert Roboter keine Spur von Peighton gefunden hatte, rief er bei Tifflor an und bat den alten Freund um Rat.

„Halte mich nicht für hartherzig, Bully", sagte der Erste Terraner. „Aber ich rate dir dringend, ins HQ-Hanse zurückzukehren. Ich werde herüberkommen, damit wir das weitere Vorgehen besprechen können. Die Lage spitzt sich dramatisch zu. Die Xenoflora explodiert förmlich. Alle Sprühaktionen erzielten nur flüchtige Erfolge, denn das Zeug regeneriert sich unheimlich schnell und erlangt dabei noch Immunität gegen unsere Spritzmittel."

„Das habe ich halb erwartet", erwiderte Bull. „Wir müssen eben die Ausbreitung durch Strahlenbeschuß eindämmen und gleichzeitig auf gentechnischer Basis nach wirksamen Abwehrmitteln suchen. Haben unsere Wissenschaftler die Ursache für die Metamorphose gefunden?"

„Es sind Viren", antwortete Tifflor. „Ursprünglich kamen offenbar Viren durch die Perforation zu uns, die noch nicht auf die einzelnen Pflanzenarten spezialisiert waren.

Dadurch führten die ersten Metamorphosen zur Ausbildung einer wenig differenzierten Xenoflora. Inzwischen hat ein gegenseitiger Anpassungsprozeß stattgefunden, und die Differenzierung schreitet lawinenartig fort. Bully, du mußt so schnell wie möglich herkommen. Wenn die Entwicklung so weitergeht wie bisher, sind einige ziemlich drakonische Maßnahmen fällig. Unter diesen Umständen können wir keine Rücksicht mehr auf Gals Schicksal nehmen."

„Ich komme", erwiderte Bull schweren Herzens.

Seine Entscheidung wurde ihm erleichtert, als er vom Leiter seiner Helfer erfuhr, daß von den rund hundert Robotern inzwischen mehr als die Hälfte aus ungeklärten Ursachen ausgefallen war. Er bat den Mann, die Suche nach Deighton fortzusetzen, solange die Sicherheit der beteiligten Menschen gewährleistet war. Danach startete er mit seinem Gleiter zum Rückflug.

Bereits kurz nach dem Start stellte er erschrocken fest, daß Tifflors Aussage über die Zuspitzung der Lage keine Übertreibung gewesen war. Auf den ersten Blick wirkte das Grün des Central Parks gesünder als je zuvor, doch schon ein zweiter Blick genügte, um zu sehen, daß es kein normales Grün mehr war, sondern eine üppige dunkelgrüne Flut, die Wege, Blumenbeete und Seen überwucherte.

Überall dazwischen standen einzeln oder in Gruppen Sprühroboter gleich Denkmälern, an denen Schlingpflanzen hochkrochen. Wolken von dunklen Pilzsorten stiegen auf, wurden von Luftströmungen erfaßt und fortgetragen. An den Rändern des Parks standen Flugpanzer und äscherten Teile der Xenoflora mit Thermoflammern ein. Doch ihre Erfolge waren nicht von Dauer. Bull erkannte es an dem See, dessen Pseudoschilf und Pseudoseerosen in seiner Gegenwart vernichtet worden waren. Seine Oberfläche war von einer dichten, schwammig wirkenden grünen Masse überwuchert, und von der Brandruine des Pavillons war überhaupt nichts mehr zu sehen.

Der Hanse-Sprecher wischte den Schweiß von seiner Stirn und nahm Kurs auf das Hauptquartier der Hanse. Auch auf dem Flug dorthin zeigten sich ihm erschreckende Bilder. Alle Grünanlagen waren verfremdet und hatten sich explosionsartig ausgebreitet.

Die Xenoflora erstreckte sich teilweise in die Straßen und hatte die Transportbänder lahmgelegt. Von den Hochhäusern hingen wehende grüne Bahnen herab - ausgeuferte Balkon- und Terrassenbepflanzungen.

Überall dazwischen kämpften Feuerwehr, Katastrophenschutzdienst, Miliz und Militäreinheiten gegen die grüne Flut an. Aber in den Wohngebieten waren ihnen die Hände gebunden. Sie durften nicht in beliebigen Mengen Gift versprühen und schon gar nicht mit Strahlwaffen und Flammenwerfern drauflosschießen.



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