Kaltschwarze Rache by Rolf Düfelmeyer

Kaltschwarze Rache by Rolf Düfelmeyer

Autor:Rolf Düfelmeyer [Rolf Düfelmeyer]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: CW Niemeyer Buchverlage GmbH
veröffentlicht: 2015-04-17T16:00:00+00:00


Dritter Teil

Verschleierung

Kapitel 15

* * *

Pit Schwameyer fuhr an diesem Abend mit etwas besserer Laune nach Hause. In seinem eigenen Fall hatte er es noch am Morgen vor der großen Sitzung mit Lakefeld geschafft, dem Messerstecher ein zweites Mal ein Geständnis abzuringen, und auch die Sache mit Lakefeld und Burmann hatte sich noch zum Guten gewendet. Marina hatte recht. Der Todesfall Dörthe Langer war kein Suizid.

Im Grunde war er froh, dass diese Kuh vom Eis war. Er hasste solche Konflikte seit einiger Zeit immer mehr. Früher war das anders gewesen. Da lief er zu großer Form auf, wenn es mal so richtig krachte. Er empfand das wie ein reinigendes Gewitter. Danach arbeitete es sich viel leichter. Aber jetzt fehlte ihm oft die Kraft dazu. Immer häufiger wollte er nur noch in Ruhe gelassen werden, um seine Arbeit irgendwie zu erledigen. Das war schwer genug, und ihm wurden ohnehin zu viele Knüppel zwischen die Beine geworfen. So empfand er das jedenfalls, wenn zum Beispiel dieser Staatsanwalt Peters den Messerstecher nach Hause schickte und die schnelle Erledigung dieses Falls damit verhinderte. Inkompetenz wohin er blickte. Manchmal hatte er das Gefühl, überhaupt nur noch von Losern umgeben zu sein, und das Präsidium erinnerte ihn dann an das „Haus, das Verrückte macht“ aus einem der Asterix Comics. Und er war derjenige, der den verdammten Passierschein A38 besorgen musste. Aber das war in seinem Fall alles andere als komisch. Wie auch immer! Jetzt fuhr er erst einmal nach Hause, seinem verdienten Feierabend entgegen.

Hatte er gerade „nach Hause“ gedacht? War die gemeinsame Wohnung in Ubbedissen doch schon sein Zuhause geworden? Er wusste es nicht. Der Weg zumindest zog sich genauso hin wie jeden Abend. Und wie jeden Abend dachte er wehmütig an seine ehemalige Bleibe im Westend, weshalb er auch diesmal über die Wertherstraße fuhr und sich so den Anblick seines geliebten Siegfriedplatzes ersparte. Den Siggi musste er in jedem Fall endgültig vergessen. Das war ihm klar. Seine alte Wohnung war schon längst wieder vermietet. Sie wäre auch für ihn und Susanne zu klein gewesen. Deshalb hatte er schließlich zugestimmt und war nach Ubbedissen gezogen, in die Wohnung seiner Lebensgefährtin. Dennoch: Das Thema Wohnungswechsel ließ ihn nicht los. Mal sehen, ob er die Kraft aufbringen konnte, es erneut anzusprechen. Irgendetwas, was für beide gleich günstig lag und dennoch im Grünen. Das war Susanne wichtig. Oder sollte er es einfach so lassen, wie es war? Einen Vorteil hatte Ubbedissen als Wohngegend immerhin: Man war sehr schnell mit dem Motorrad aus der Stadt heraus und in den wunderbaren lippischen Bergen, mit erstklassigen Kurvenstrecken. Aber mal eben runtergehen und mit Bekannten ein Bier auf dem Siggi trinken, das ging eben nicht. Pit seufzte tief bei diesem Gedanken.

Nein, am Ende musste er feststellen, dass in letzter Zeit alles irgendwie querlief. Und wenn Susanne dann auch noch abends arbeiten musste, was oft vorkam, dann packte ihn der Blues.

Verdammt, dachte er. Jetzt ist meine gute Stimmung, die ich vorhin noch hatte, wieder weg. Und noch immer war er kaum weiter als bis Sieker gekommen.



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