König_Heinrich_VIII. by Unknown
Autor:Unknown
Die sprache: deu
Format: epub
Zu ihren Frauen.
Ihr Armen, ach! Wo bleibt auch euer Glück?
Wir scheiterten auf diesem Strand, wo Mitleid â[961]
Noch Freund â noch Hoffnung â wo kein Blutsfreund weint,
Man kaum ein Grab uns gönnt! â Der Lilie gleich,
Die einst der Fluren Herrin war und blühte,
Neigt sich mein Haupt und stirbt.
WOLSEY.
WüÃtâ ich nur erst
Euâr Gnaden überzeugt, wir meintenâs redlich,
Das gabâ Euch Trost! Weshalb nur, werte Fürstin,
Zu welchem Endâ Euch kränken? Unsre Würde,
Die Weise unsers Amts verbeut es schon;
Wir sollân den Kummer heilen, nicht ihn säen.
Um Tugend selbst, erwägt doch, was Ihr tut;
Wie Ihr Euch selbst könnt schaden, ja durchaus
Dem König Euch, durch dieses Tun, entfremden.
Der Fürsten Herzen küssen den Gehorsam,
So lieblich dünkt er ihnen: doch die Starrheit
Schwellt sie empor, reiÃt sie zu Ungewittern.
Ich weiÃ, Ihr habt ein adlig mild Gemüt,
Sanft, gleich der Meeresstille; glaubt uns ja
Nach unserm Amt Ruhâstifter, Freunde, Diener.
CAMPEJUS.
So sollt Ihr uns erfinden. Eure Tugend
Kränkt Ihr durch Weiberfurcht. Ein hoher Geist,
Wie Ihr ihn hegt, wirft solche Zweifel weit
Wie falsche Münze weg. Der König liebt Euch;
Gebt acht, daà Ihr dies nicht verliert. Gefälltâs Euch,
Uns zu vertraun, sind wir für Euch erbötig,
Das ÃuÃerste in Eurem Dienst zu tun.
KÃNIGIN.
Tut, was ihr wollt ihr Herrn; und mir verzeiht,
Wenn ich nicht höflich gegen euch gewesen.
Ihr wiÃt, ich bin ein Weib, mir fehlt die Kunst,
Mit euresgleichen, wieâs geziemt, zu reden.
Bringt Seiner Hoheit meine Ehrfurcht dar,
Er hat mein Herz, auch mein Gebet ist sein,
Solangâ ich lebe. Kommt, hochwürdâge Väter,
Enthüllt mir euren Rat â es bittet jetzt,
Die nicht geahnt, als sie betrat dies Land,
Für welchen Preis sie ihre Kronâ erstand. â
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