Jung, Kera ... und zweitens, als man denkt by Kera Jung
Autor:Kera Jung [Jung, Kera]
Die sprache: deu
Format: mobi
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00
Sicher, weil du in ganz Oregon keine Stelle mehr finden konntest. Dafür hat Michael gesorgt, darauf würde ich wetten!
Aber wenn es so war, hätte er sich schon länger in diesem Moloch verkrochen, oder er hatte es innerhalb der letzten zwei Jahre in allen übrigen Teilen des Landes versucht â erfolglos, total klar! Wenn er das Grapschen nicht lassen konnte, war er wohl nirgendwo langfristig geduldet worden.
»... Stephanie?«
»Was?«
Mist, inzwischen war sein Gesicht zu einer Grimasse verzerrt, die bestimmt sympathisch wirken sollte â es nur nicht tat. »Du warst schon wieder abwesend.«
»Ja, es tut mir leid.« Eilig nahm sie einen Schluck von ihrem Tee, schob den Kuchen jedoch von sich, denn der Appetit war ihr gründlich vergangen.
»Magst du das nicht mehr?« Begehrlich nickte er zu den beiden Tortenstücken.
»Bedien dich«, entgegnete sie müde.
Das lieà er sich nicht zweimal sagen. Angewidert beobachtete Stevie, wie der Idiot in Lichtgeschwindigkeit die nicht unbedingt kleinen Gebäckteile in sich hineinschaufelte. Dabei schmatzte er, kaute pro Sekunde geschätzte zwei Mal, schluckte und â grinste, natürlich.
»Sorry, aber sobald ich dieses Sahnezeug sehe, kann ich nicht widerstehen.«
»Kein Problem.«
»Was ich zuvor sagte ...« Als die Bedienung kam und die Teller abräumte, schaute er auf. Ihr entging sein Blick auf deren Hintern nicht, also immer noch der gleiche nervtötende, pfeifende Grapscher. Hatte sie es doch geahnt! »... hast du eine Anstellung? Bei uns werden fast ständig Assistentinnen gesucht, wenn du willst, kann ich für dich etwas arrangieren.«
Kaum registrierte er ihre spöttische Miene, lachte er. »Okay, du bist ein bisschen nachtragend, aber ich finde, du hast dich revanchiert. Warum vergessen wir nicht dieses miese Vorkommnis und beginnen noch einmal von vorn?«
»Sicher.« Der widerliche Schleimer hatte sie seinerzeit bei Michael angeschwärzt. Zwar hatte der sich stets erfolgreich geweigert, ihr zu erzählen, was genau Cooper ihr angelastet hatte, aber sie konnte sich das auch ganz gut ohne Unterstützung zusammenreimen. Immerhin hatte sie sich geweigert, ihn zu bedienen.
»Hör zu ...« Sie musste den Impuls bekämpfen, zurückzuweichen, als er sich zu ihr vorbeugte. Gott, der Kerl war tatsächlich eklig. »Ich meinte nicht als meine Assistentin. Dass du darauf nicht unbedingt Lust hast, kann ich mir durchaus denken. Ich wollte dir nur ein wenig unter die Arme greifen, oder hast du bereits einen Job?«
»Ja«, log Stevie tapfer drauflos.
»Ach! Wo denn?«
»Eine Anwaltskanzlei in Manhattan. Sie zahlen recht gut.«
»Wie heiÃt sie?«
»Bei der Mandantschaft handelt es sich gröÃtenteils um die wirklich groÃen Fische, deshalb darf ich unseren Namen nicht preisgeben, um sie nicht zu gefährden.« Verdammt, sie klang wie eine Mafiabraut unter Drogeneinfluss, und er schluckte den Müll natürlich nicht.
Mist!
Percival grinste ... wie üblich. »Na ja, wenn das so ist, dann bin ich froh, dass bei dir alles in Ordnung ist. Dennoch ...« Aus der Innentasche seines Jacketts fischte er eine Visitenkarte. »Es ist immer gut, Freunde zu haben. Gelegentlich sitzt man schneller auf der StraÃe, als man denkt. Besonders, wenn die âºgroÃen Fischeâ¹ die Mandanten sind.« Abermals lachte er und Stevie hatte nicht übel Lust, ihm die Reste ihres Tees ins Gesicht zu schütten.
»Hier!« Damit schob er das Papier über den Tisch.
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