Julia Exklusiv Band 252 (German Edition) by Diana Hamilton

Julia Exklusiv Band 252 (German Edition) by Diana Hamilton

Autor:Diana Hamilton [Hamilton, Diana]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783733703585
veröffentlicht: 2014-12-08T05:00:00+00:00


7. KAPITEL

Nach dem turbulenten Wochenende voller Emotionen empfand Melody die nächsten fünf Tage als viel zu ruhig.

Kurz bevor er nach Schottland flog, rief Brian sie noch einmal an und verabredete sich mit ihr für Samstagmorgen. „Ein Freund von mir hat ein Boot auf der Themse und leiht es mir für einen Tag aus. Hört sich doch ganz nett an, oder was meinst du?“

Zum Glück konnte er durchs Telefon nicht sehen, wie sie vor Freude errötete. „Sehr … nett.“

„Gut.“ Pause. „Dieser Schottlandtrip ist eine Geschäftsreise, Melody“, fuhr Brian vorsichtig fort. „Du verstehst, was ich damit sagen will?“

Nicht bis zu dieser Sekunde, in der sie sich über seine bedrückte Stimme wunderte.

„Du meinst, dass dich deine Sekretärin begleitet?“, fragte sie betont lässig zurück. Immer noch war es ihr kaum möglich, Angelas Namen auszusprechen.

„Genau das.“

„Immerhin ist das ihr Job, oder?“, brachte Melody mit einiger Anstrengung hervor.

Darauf ging Brian nicht weiter ein, sondern wechselte das Thema, um mit Melody zu besprechen, wann er sie Samstag abholen würde. Als sie den Hörer aus der Hand legte, fühlte sie sich trotz aller Vorfreude seltsam beklommen.

Am nächsten Abend besuchte Melody ihre Mutter und versuchte, sie davon zu überzeugen, sich professionelle Hilfe zu suchen.

„Niemals!“, stieß Anna empört und mit hochroten Wangen hervor. „Wie kommst du darauf, mir so einen absurden Vorschlag zu machen? Hältst du mich etwa für verrückt?“

„Unsinn“, entgegnete Melody ruhig. „Ich rede von einem Gespräch mit einem Psychologen, nicht von einer psychiatrischen Behandlung.“

„Das ist ein und dasselbe.“

„Ist es nicht“, erklärte Melody geduldig. „Du hast eine sehr schwere Phase durchlebt, nachdem Dad dich verlassen hat – weit schlimmer, als wenn er gestorben wäre. Und du hast bisher nie über deine Gefühle und Probleme geredet. Hast du mir nicht selbst erzählt, dass man dir nach deinem Krankenhausaufenthalt …“

Ein Blick auf das Gesicht ihrer Mutter ließ Melody verstummen. Sie seufzte. „Denk wenigstens darüber nach, okay?“, bat sie nach einer langen Pause. Sie hatten gemeinsam zu Abend gegessen, und Melody war erst kurz vor ihrem Aufbruch auf das heikle Thema zu sprechen gekommen. Jetzt erhob sie sich, um zu gehen.

„Ich brauche so etwas nicht“, brummte Anna ungnädig.

„Ich habe dir das nur vorgeschlagen, weil ich dich liebe.“ Melody war entschlossen, die verbitterte Frau nicht so leicht wieder in ihre alte Rolle zurückschlüpfen zu lassen. Lächelnd schloss sie ihre Mutter in die Arme und küsste sie zärtlich. Nach einer kleinen Schrecksekunde erwiderte Anna die Umarmung und hielt ihre Tochter einen Moment ganz fest an sich gedrückt.

„Und mach dir keine Sorgen wegen deiner geschäftlichen Probleme, hörst du?“, sagte Melody im Hinausgehen. „Es wird alles in Ordnung kommen.“

Am nächsten Morgen wollte sich Melody gerade auf den Weg zur Klinik machen, als das Telefon läutete. Es war ihre Mutter. „Hast du vielleicht die Adresse eines vertrauenswürdigen Psychologen?“, fragte Anna steif, ohne ihrer Tochter auch nur einen guten Morgen zu wünschen. „Es müsste aber eine Frau sein. Mit einem Mann könnte ich nie … über alles reden.“

Melody schloss kurz die Augen und versuchte, ihre Stimme so normal wie möglich klingen zu lassen. „Zufällig kenne ich sogar einige.



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