Julia Bestseller Band 145 by Sandra Marton

Julia Bestseller Band 145 by Sandra Marton

Autor:Sandra Marton [Marton, Sandra]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Julia
ISBN: 3733702948
Barnesnoble:
Herausgeber: Bookrix Gmbh Co Kg
veröffentlicht: 2014-01-16T23:00:00+00:00


8. KAPITEL

Khalil hatte noch nie in seinem Leben einen Heiratsantrag gemacht.

Wenn er ganz ehrlich war, hatte er bislang nie auch nur einen Gedanken daran verschwendet. Natürlich würde der Tag kommen. Er war ein Mann, ein Scheich und Kronprinz, und er würde irgendwann die Nachfolge seines Vaters als Sultan antreten. Er trug Verantwortung, hatte Verpflichtungen. Dass er eines fernen Tages heiraten würde, wusste er mit der leicht distanzierten Gewissheit, mit der ein gesunder Mann spürte, dass eine Erkältung oder Grippe im Anmarsch war …

Nun, er hatte Layla ja gar keinen richtigen Heiratsantrag gemacht – das würde er ihr natürlich sofort erklären –, aber wenn eine Frau diese Worte hörte, dann sagte sie doch sicher etwas zu dem Mann, der sie ausgesprochen hatte, oder?

Offensichtlich nicht.

Layla sagte nämlich keinen Ton. Sie starrte ihn an, und ihr Gesichtsausdruck wirkte … wie sollte man ihn beschreiben? Beunruhigend.

Es war nicht gerade das, womit ein Mann rechnete, wenn er eine Frau bat, ihn zu heiraten.

Auch wenn er das natürlich in Wirklichkeit gar nicht getan hatte. Er hegte nämlich keinerlei Absicht, Layla zu heiraten. Zur Hölle, nein! Zum einen war sie Amerikanerin und benahm sich ebenso widerspenstig wie kratzbürstig. Außerdem hatte sie die lästige Angewohnheit, ihm offen ins Gesicht zu schauen, so als sei sie ihm ebenbürtig.

Nicht, dass er nicht an die Gleichberechtigung der Geschlechter glaubte.

Okay. Vielleicht tat er es nicht. Eine Frau sollte ihren Platz im Leben eines Mannes kennen, besonders wenn dieser Mann eines Tages ein Volk zu regieren hatte.

Er war nicht daran interessiert, Layla zu heiraten.

Die Bekanntgabe der Heirat gegenüber seinem Vater und Omar war das, was die Situation erforderte. Es war die einzige Lösung. Und wenn die Bekanntgabe richtig erfolgte, dann rechtfertigte es die Tatsache, dass er Layla Butrus gestohlen hatte.

Verdammt noch mal, warum sagte sie denn nichts? Wieso stand ihr noch immer der Mund offen?

Ihr Gesichtsausdruck machte ihn allmählich wütend.

Es sei denn – um Himmels willen –, sie hielt seinen Antrag für ernst gemeint?

Khalil atmete langsam aus.

Natürlich. Das war es. Sie hatte seine Worte für bare Münze genommen und war immer noch schockiert. Schockiert?

Ach was, sie war überwältigt.

Ganz sicher. Gestern sollte sie noch Butrus heiraten. Jetzt hielt sie sich für die Braut eines Prinzen. Oh, sie hatte einige Dinge gesagt, die den Eindruck nahelegten, dass sie nichts auf Titel gab, doch das hatte er ohnehin nie geglaubt.

Frauen liebten Titel. Amerikanerinnen ganz besonders.

Also gut, er würde es ihr schonend beibringen. Ihre Enttäuschung, wenn sie erfuhr, dass er nicht vorhatte, sie zu heiraten, würde …

„Hast du gesagt … hast du gesagt, ich werde dich heiraten?“

Khalil schenkte ihr ein Lächeln, das sein ganzes Einfühlungsvermögen deutlich machen sollte. „Ich weiß, wie du dich fühlen musst, habiba, aber …“

„Dich heiraten? Dich?“

Seine Augen verengten sich. Dieses Geräusch, das sie da gerade von sich gegeben hatte, war das etwa ein verächtliches Schnauben? „Ja“, presste er grimmig hervor, denn allmählich dämmerte ihm, dass sein großzügiges Angebot nicht mit dem Enthusiasmus aufgenommen wurde, den er erwartet hatte. „Das ist das, was ich gesagt habe.“

Noch ein Schnauben. Ach was, schallendes Gelächter schlug ihm entgegen! Er biss die Zähne zusammen.



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