Juli.Mord. by Bodo Manstein

Juli.Mord. by Bodo Manstein

Autor:Bodo Manstein
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: neobooks
veröffentlicht: 2013-07-25T16:00:00+00:00


»Guten Morgen, Engelchen. Gut geschlafen?«

Gunda drückte mit der einen Hand ihr Handy ans Ohr, während sie sich, den anderen Arm weit über den Kopf gestreckt, wohlig rekelte.

»Jaaaa, Pit. Und du?«

»Wie ein Stein«, antwortete Bens. »Hab ich dich geweckt?«

»Hmmh«, murmelte sie und blickte auf ihren Radiowecker. Erschrocken fuhr sie in die Höhe. Von wegen 'Guten Morgen'. Es war inzwischen fast elf. Sie musste offenbar vorhin noch einmal richtig fest eingeschlafen sein. »Gut, das du angerufen hast. Ich hätte sonst glatt verschlafen.«

»Verschlafen? Musst du etwa gleich arbeiten?«

»Ja, leider.« Sie hatte sich aufgesetzt und fuhr sich mit der Hand durchs Haar.

»Dann kann ich das gemeinsame Essen wohl knicken«, stellte er entäuscht fest.

»Gemeinsames Essen? - Das wäre echt schön. Aber in 'ner knappen Stunde muss ich schon wieder auf der Brücke stehen.«

»Und wenn ich dir eine Entschuldigung schreibe?« Gunda lachte und erinnerte sich daran, wie Benning ihr so ab und zu mal eine Auszeit von der Schule verschafft hatte.

»Wenn das so einfach wäre. Kannst du dir vorstellen, was los ist, wenn ich meine Crew hängen lasse?«

»Lieber nicht«, antwortete Bens und fragte gleich hoffnungsvoll hinterher: »Und heute Abend?«

»Ich weiß noch nicht«, erwiderte sie unschlüssig. »Könnte eventuell später werden. Und gestern abend ging es ja auch schon ziemlich lang ...«

»Für mich hätte es noch ewig so weitergehen können«, schmeichelte er mit sanfter Stimme.

»Du bist lieb«, flüsterte sie glücklich.

»Meld' dich einfach heute abend, wenn du noch Lust hast«, schlug er vor. »Ich warte auf jeden Fall auf dich!«

»Okay. Aber sei mir nicht böse, wenn ich mich nicht mehr melde, dann ist es wirklich zu spät geworden. Morgen rufe ich dich aber ganz bestimmt an.« Sie machte eine kurze Pause.

»Und Pit ...«

»Ja?«

Gunda ließ sich in die Kissen fallen und blickte glücklich an die Decke.

»Danke für den schönen Abend.«

»Hoffentlich bald wieder«, antwortete er.

»Ganz bestimmt. Und vergiss mich bis dahin nicht«, hauchte sie ins Telefon und schickte einen schmatzenden Kuss hinterher.

»Niemals. - Ich freu mich auf dich!«

Sie legte auf und ließ den Arm auf die Bettdecke sinken. Für einen Moment genoss sie das angenehm warme Gefühl in ihrem Bauch, dann sprang sie, wie von der Tarantel gestochen, mit einem Satz aus dem Bett und weiter ins Bad. Jetzt musste sie aber wirklich Gas geben.



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