Jony Ive by Leander Kahney

Jony Ive by Leander Kahney

Autor:Leander Kahney
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: BÖRSENMEDIEN AG
veröffentlicht: 2014-06-15T00:00:00+00:00


Die Vervollständigung der Aufstellung

Nach dem Erfolg des iMacs machten sich Jobs und sein A-Team daran, die drei fehlenden Quadrate in seinem 2x2-Produktfahrplan zu füllen. Ein Verbraucher-Desktop war schon auf dem Markt, also fehlten noch ein professioneller Desktop und tragbare Geräte für Verbraucher und Profis. Die Geräte, die in den nächsten Jahren herauskamen, ermöglichten es dem Unternehmen, zu wachsen, und dem Designerteam, bei der Ersteinführung neuer Technologien, Materialien und Herstellungsmethoden ambitionierter zu sein.

Jonys Designerteam bekam nach dem iMac die Anweisung, einen leistungsstarken Desktop für professionelle Anwender zu kreieren, vor allem für Foto- und Videobearbeitung sowie für Naturwissenschaftler. Sie waren die Reste des alten Nutzerstamms von Apple – kreative Profis im DTP-Bereich. Sie hatten in den 1980er- und Anfang der 1990er-Jahre dazu beigetragen, Apple zu etablieren, sie waren dem Unternehmen treu geblieben und hatten es über Wasser gehalten.

Der Power Mac G3 übertrug die Designsprache des iMacs auf einen Tower-Computer. Der Power Mac „Blue and White“ hatte ein weißblaues Kunststoffgehäuse. Auch hier integrierten die Designer einen Griff, genauer gesagt mehrere Griffe, denn er hatte an jeder Ecke einen. Beim G3 waren die Griffe allerdings wirklich dafür gedacht, ihn zu transportieren (und nicht, damit er die Nutzer weniger einschüchterte), und sie passten zu Jonys neuer Designsprache.

Der G3 war ein stiller Erfolg. Er erregte nicht so viel Aufmerksamkeit oder Anbetung wie der iMac, erzielte aber beachtliche Verkaufszahlen und erhielt Apples Präsenz am Geschäftskundenmarkt aufrecht, der damals wichtiger war als das Verbrauchersegment.

Was das Design angeht, war allerdings sein Nachfolger interessanter. Der Power Mac G4 Tower enthielt den PowerPC-Prozessor G4. Apple bezeichnete den Power Mac G4 als „nicht nur den schnellsten Mac aller Zeiten“, sondern auch als „schnellsten Personal Computer aller Zeiten“.9 Das graue Gehäuse stellte einen Zwischenschritt zu dem Aluminium dar, das später die Profi-Produktlinie von Apple bestimmen sollte.

Anfangs war der Power Mac G4 in einem Grafitgrau geplant, das dann aber durch ein schillernd-metallisches „Quecksilber“-Gehäuse ersetzt wurde. Satzger erinnert sich, dass er bei der Arbeit an dem Quicksilver-Gehäuse eine wichtige Lehre über das neue Apple erhielt.

Bevor der Computer in Produktion ging, wurden noch in letzter Minute diverse Hardwaremerkmale sowie die Gehäusefarbe geändert. In der Hektik vor Produktionsbeginn entstand eine farbliche Diskrepanz zwischen den Türen an der Vorderseite und dem restlichen Gehäuse. Jobs gefiel das natürlich nicht. Satzger hielt dagegen und sagte, es sei keine Zeit mehr, um das zu beheben. Laut Satzger „sagte Jobs daraufhin nur: ‚Finden Sie nicht, dass Sie es sich selbst und mir schuldig sind, das besser hinzukriegen?‘ Ich bejahte, wir machten uns an die Arbeit und es war besser. Es war immer besser.“

Das Quicksilver-Gehäuse gab außerdem Anlass zu einem großen Streit zwischen Jony und Rubinstein. Jony wollte an den Griffen spezielle Schrauben mit einer bestimmten Form und Oberfläche haben. Aber Rubinstein sagte, die Kosten wären „astronomisch“ und das würde die Auslieferung des Geräts verzögern. Er war für die pünktliche Auslieferung der Produkte verantwortlich, und deshalb legte er gegen Jonys Schrauben sein Veto ein. Aber Jony wandte sich über Rubinsteins Kopf hinweg an Jobs und um ihn herum an die Ingenieure im Produktdesign.

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