John Sinclair - 0982 - Der Ufo-Bastard by Jason Dark

John Sinclair - 0982 - Der Ufo-Bastard by Jason Dark

Autor:Jason Dark [Dark, Jason]
Die sprache: deu
Format: epub


*

Der andere feuerte, aber es war so gut wie nichts zu hören, denn er benutzte einen Schalldämpfer. Ich sah nur, was die Kugeln anrichteten. Sie hieben in das Mauerwerk hinein wie mörderische Faustschläge, hinterließen dabei ziemlich große Löcher. Ich roch den Staub und wußte, daß der Kerl mit der MPi nicht auf der Stelle stehenbleiben würde.

Er schoß noch immer, auch als ich bereits auf dem Boden lag.

Und er kam.

Ich sah keinen Schatten, ich sah ihn selbst. Er schoß noch immer, aber er hielt die Waffe zu hoch. Er dachte in diesen Augenblicken nicht nach, das war meine Chance.

Die Wolke aus Staub umhüllte mich, als ich zurückschoß. Und meine Schüsse waren zu hören. Die Echos wetterten zwischen den Kellerwänden, denn ich hatte ihn zweimal erwischt.

Die Kugeln steckten im Oberschenkel und in der Hüfte, und sie zeigten Wirkung. Während er fiel, schoß er noch weiter. Genau wie ich.

Dann jagte ein Querschläger genau in seinen Schädel.

Wie ein schwerer Klotz schlug er auf. Er schrie nicht, keuchte auch nicht.

Ich hörte auch kein Stöhnen. Es war plötzlich still geworden. Kein Schuß fiel mehr.

Den Lichtschalter brauchte ich nicht, denn ich holte meine eigene Leuchte aus der Tasche. Der helle Finger bahnte sich seinen Weg durch die Wolken aus Staub und Dreck, bevor er das Gesicht des Mannes traf.

Es war zur Hälfte durch den Querschläger zerstört und sah furchtbar aus.

Dann schaute ich nach unten, wo meine Silbergeschosse den Mann getroffen hatten. Sie hatten am Oberschenkel und auch in Höhe der Hüfte die Kleidung durchbohrt und die Haut aufgerissen. Blut war keins zu sehen.

Tote bluten nicht. Und Untote sowieso nicht …

Ein Zombie?

Ich schaute ihn mir an. Wenn ja, dann mußten ihn zuerst die beiden Silberkugeln erwischt haben, auch wenn der Querschläger später in seinen Kopf gedrungen war.

Obwohl ich dicht neben der Leiche stand, beugte ich mich noch vor, denn mir war ein bestimmter Geruch aufgefallen. Aus der Kleidung wehte mir der Gestank entgegen, und diesen Geruch kannte ich. Ich hatte oft genug mit Wesen zu tun gehabt, die aus irgendwelchen Gräbern und Grüften geklettert waren, und die hatten ebenso gerochen wie die Gestalt vor mir auf dem Boden.

Zu mehr als neunzig Prozent hatte ich es hier mit einem Zombie zu tun und vielleicht auch mit der Unperson, die in den Hochsicherheitsbereich eingedrungen war, um das UFO-Kind zu stehlen.

Allmählich fügten sich die ersten Teile dieses Puzzles zusammen, und ich konnte schon zufrieden sein.

Vor mir lag die Treppe. Am Ende befand sich die Tür, hinter der sich noch nichts tat.

Susanne Müller hielt sich bestimmt nicht mehr im Garten auf. Wenn sie im Haus war, mußte sie die Schüsse gehört haben. Ich ging davon aus, daß sie bald erscheinen würde.

Deshalb lief ich die Stufen hoch, noch immer die Beretta in der Rechten.

Ich ging nicht sehr schnell. Die Mitte der Treppe hatte ich etwa erreicht, als die Tür von außen aufgezogen wurde und Susanne Müller in den helleren Ausschnitt hineintrat. Ich wußte nicht, wen sie gesehen und wen sie erkannt hatte. Möglicherweise verwechselte sie mich auch mit ihrem Zombie-Gatten, denn sie sprach mich mit Heinz an.



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