John Sinclair - 0975 - Hier wohnt der Tod by Jason Dark

John Sinclair - 0975 - Hier wohnt der Tod by Jason Dark

Autor:Jason Dark [Dark, Jason]
Die sprache: deu
Format: epub


*

Am anderen Morgen, der ja nicht mehr weit entfernt war, würden wir versuchen, mehr über den Mann und dessen Hintergründe herauszubekommen.

Er war ein Meuchelmörder, daran gab es nichts zu rütteln, und wenn wir überhaupt eine Spur hatten, dann deutete seine Kleidung in eine gewisse Richtung hin.

Die rote Kopfbedeckung und auch der rote Gürtel. Beides wirkte wie eine Uniform. Davon waren wir beide überzeugt, aber die exakte Richtung bekamen wir nicht heraus.

»Laß uns darüber morgen reden«, schlug ich vor und gähnte dabei.

»Oder in ein paar Stunden. Ich bin einfach platt.«

»Da ist noch der Käfer in meiner Wohnung«, sagte Suko.

Den Unterton in seiner Stimme hatte ich schon herausgehört und gab auch die entsprechende Antwort. »Aha, ich weiß Bescheid. Du willst also, daß ich ihn mit nach nebenan nehme.«

»Das habe ich nicht gesagt.«

»Du kannst ihn ja freiwillig hergeben.«

Suko griente. »Du wirst lachen, das mache ich sogar gern. Ich bin froh, wenn ich ihn loswerde.«

»Dann sind wir ja beide zufrieden.«

Auf diesen Satz kam Suko noch zurück, als ich den Rover in der Tiefgarage abstellte, die jetzt wieder völlig normal war, denn niemand wartete auf uns. Während des Aussteigens sagte er: »Ich kann nicht glauben, daß du so zufrieden bist. Wenn du den Käfer in deiner Wohnung hast, wirst du mit ihm experimentieren.«

»Kann sein.«

»Ich wette darauf.«

Diese Wette hätte mein Freund verloren, denn als wir zuerst in seine Wohnung gingen, da erlebten wir eine Shao, die leichenblaß und ziemlich durcheinander war.

Unsere Sinne schalteten augenblicklich auf Alarm. Suko stürzte auf seine Partnerin zu. »Himmel, was ist geschehen?«

»Setzt euch«, sagte Shao.

Wir taten es, und es war gut, daß wir saßen. Wir hörten einem Bericht zu, der unglaublich klang, aber wir hatten keinen Grund, an Shaos Worten zu zweifeln. »Es gibt ihn tatsächlich nicht mehr«, erklärte sie.

»Ich habe ihn buchstäblich zerhämmert. Wenn ihr die Reste sehen wollt, schaut in den Mülleimer.«

Das taten wir sofort. Die dunkle Masse war einfach nicht zu übersehen.

Sie breitete sich zwischen den Scherben des Glases aus, in dem der Käfer einmal gesessen hatte.

»Gewachsen«, flüsterte Suko. »Verdammt, John, – war der gewachsen! Kannst du dir das vorstellen?«

»Jetzt schon.«

Er ging in die Hocke und sprach die Reste an. »Was ist mit ihnen? Sollen wir sie so belassen? Ich könnte mir vorstellen, daß noch etwas von der alten Magie in ihm steckt.«

»Nein, ich denke nicht. Aber ich kann dich beruhigen.« Ich wußte ja, was Suko hatte vorschlagen wollen und testete die Reste, indem ich mein Kreuz über sie hinweggleiten ließ. Nichts tat sich.

Keine Veränderung, kein Schmelzen, keine Verglasung, keine Hitze und kein Gestank.

»Dann hat Shao es geschafft«, sagte Suko. »Alle Achtung.«

»Was habe ich geschafft?« Shao stand hinter uns. Wir hatten sie gar nicht kommen hören.

»Den Käfer zu vernichten. Großes Lob.«

»Hör auf, John!«

Ich kam wieder hoch und steckte das Kreuz weg. »Es bringt nichts, wenn wir uns hier den Kopf zerbrechen. Wir werden in einigen Stunden ins Büro fahren und sehen dann weiter.«

»Pünktlich?« fragte Suko.

Ich warf einen Blick auf die Uhr. »Nein, eine Stunde später zumindest.«

»Okay, dann hole ich dich ab.«

»Schlaft gut«, sagte ich nur und hörte beide lachen.



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