John Sinclair - 0730 - Der unheimliche Todesengel by Jason Dark

John Sinclair - 0730 - Der unheimliche Todesengel by Jason Dark

Autor:Jason Dark [Dark, Jason]
Die sprache: deu
Format: epub


*

Janina schlief ein!

Damit hatte sie selbst kaum gerechnet, weil sie einfach innerlich zu aufgewühlt gewesen war. Die Ereignisse hatten einfach nicht spurlos an ihr vorübergehen können.

Da waren plötzlich mehrere Arme, die nach ihr griffen, dann zogen und sie in einen Schacht hineinzerrten, aus dem es keine Wiederkehr zu geben schien.

Es kam ihr wirklich so vor, denn sie war plötzlich weg, aber ihr Unterbewußtsein ›lebte‹ weiter.

Stärker als am Tag.

Es wühlte sich hoch, es ›schrie‹, es machte sich bemerkbar, es wollte der Frau zeigen, wer hier der neue Herr war.

Und es brachte ihr wieder die Träume!

Diesmal noch schlimmer, noch grauenvoller. Menschenfressende Schatten waren da, die aus irgendwelchen Tiefen eines Pandämonium stiegen und sie an sich zerrten.

Die Schatten zerplatzten, bevor Janina darin verschwinden konnte. Es war keine Wand mehr da, sie sah dafür etwas anderes. Den Umriß!

Aber anders, nicht mehr schattenhaft, jetzt dreidimensional. Er hatte sich verwandelt, er war zu einer mörderischen Gestalt geworden, die mit einem blanken Schwert bewaffnet war. Unheimlich groß und wuchtig, und unter seinen Füßen lag eine Tür, die er eingetreten hatte. Er kam als Rächer! Er kam als Töter! Und er hob sein Schwert.

Etwas flog von der Klinge weg. Dicke, dunkle Tropfen. Es war das Blut seiner Feinde, das an der Klinge klebte und endlich abgeschüttelt wurde, damit das Schwert wieder frei für ein neues Opfer war.

Janina stöhnte auf.

Dieser Traum nahm sie schrecklich mit. Sie sah sich selbst in der Nähe dieser Gestalt, die einfach alles einnahm und einem anderen keine Chance geben würde.

Sie war groß und grausam, sie war ein Zeichen für Rache, Tod und Rücksichtslosigkeit. Sie würde kein Erbarmen kennen, und sie ging schließlich mit schweren, wuchtigen Schritten weiter, um eine Welt zu betreten, die nicht für sie geschaffen war.

Die Gestalt sollte in ihrem Pandämonium bleiben, sie hatte bei den Menschen nichts zu suchen. Und doch ging sie weiter.

Sie zerstörte, sie vernichtete. Schon bald war sie von einem regelrechten Umhang aus Blut umgeben, der jeden ihrer Schritte begleitete und aussah, als wäre er echt.

Janina erlebte den Traum so echt mit, daß sie Tränen produzierte, die wiederum an ihrem Gesicht entlang rannen und es so aussehen ließ, als wäre mit einem feuchten Tuch darüber hinweggewischt worden.

Er kannte kein Pardon, er war nicht mehr der Schatten, der Angst einflößte, er war so real. Janina saß umgeben von Leichen. Sie hatte sich auf die Knie fallen lassen und die Beine ausgebreitet. Die Arme halb in die Höhe gestreckt, die Handflächen gegeneinander gelegt. Trotzdem glaubte sie, daß diese bittende Geste nicht ausreichte. Er kam immer näher.

Blut spritzte bei seinen Tritten auf, als er die Füße in die großen Lachen stieß. Dann blieb er stehen. Er schaute auf sie nieder.

Janina schrie, sie glaubte wenigstens zu schreien, und der schweißnasse Körper auf dem Bett warf sich von einer Seite zur anderen, erstarrte dann, als Janina erlebte, wie die Gestalt aus ihrem Traum das Schwert anhob und es über ihrem Kopf schweben ließ. Wenn er die Klinge jetzt nach unten schlug, konnte er sie mit einem Streich in zwei Hälften teilen. Noch zögerte er.



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