Jenseits der Hoffnung by Hubert Haensel

Jenseits der Hoffnung by Hubert Haensel

Autor:Hubert Haensel [Haensel, Hubert ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Der Sternenozean, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 2004-12-17T01:00:00+00:00


6.

„... eine Versammlung aller Kommandanten der Schwadron. Ich denke, dass ein entscheidender Beschluss bevorsteht. Mehr kann ich momentan nicht herausfinden."

Zephyda wandte sich zu Atlan um, der Arkonide nickte knapp. „Komm zurück an Bord!", sagte sie. „Ich versuche, mehr herauszufinden", erklang es im Funkempfang.

Rhodan hatte schweigend zugehört und sich den Nasenrücken massiert. „Geht es dir gut, Rorkhete?", fragte er unvermittelt.

Ein kurzes Zögern. Dann: „Natürlich. Ich will mich nur weiter umhören. Vielleicht erfahre ich mehr."

„Warum verzichtest du auf die .Bildübertragung?"

Rorkhete murmelte etwas Unverständliches, was sich nach Defekt anhörte, dann schaltete er ab. „Auf mich machte er einen bedrückten Eindruck", sagte Rhodan. „Etwas stimmt nicht mit ihm."

„Willst du, dass wir Rorkhete suchen?"

Atlan schüttelte den Kopf. „Er geht nicht verloren. Die Versammlung erscheint mir wichtiger. Wir sollten uns da ranhängen. Auch dann, wenn uns niemand mit einer Einladung beglückt."

„Rund vierhundert Weiße Kreuzer stehen mittlerweile auf dem Raumhafen", resümierte Zephyda. „Bis auf ein paar einzelne Landeplätze dürfte die Kapazität erschöpft sein."

„Alle, die es betrifft, sind demnach auf Graugischt eingetroffen."

„In unserer nächsten Umgebung registriere ich angespannte Erwartung", sagte Lyressea. „Einige Kommandanten rechnen offenbar mit hitzigen Debatten. Sie treffen ihre letzten Vorbereitungen."

„Das sollten wir auch tun", sagte Rhodan. „General Traver will uns nicht dabeihaben", erinnerte Zephyda. „Was wir natürlich nicht hinnehmen." Atlan lachte leise. „Wir werden diese Sitzung aufsuchen, ganz egal ob es ihm gefällt oder nicht."

Zephyda nickte nachdenklich. In der Bildwiedergabe waren einige kleinere Fluggleiter zu sehen, die von den Weißen Kreuzern aufstiegen und Kurs auf die Hafengebäude nahmen. Offensichtlich waren die ersten Sitzungsteilnehmer unterwegs. „Ich frage mich, warum Traver uns ausschließt", überlegte Zephyda. „Ich kann mir nur einen einzigen Grund dafür vorstellen."

„Du glaubst, dass die Schwadron in den nächsten Stunden darüber beschließen wird, Tagg Kharzani und Schloss Kherzesch anzugreifen?", fragte Perry Rhodan.

Die Motana nickte knapp. „Das würde einiges von seiner Reaktion erklären."

Ich habe immer ohne mein Volk leben müssen. Mit dem Handrücken wischte Rorkhete sich das Tränensekret aus den Augen. Ich hatte mich doch längst damit abgefunden, dass es nie mehr anders sein wird. Worüber rege ich mich also auf?

Er schreckte zusammen, als mehrere bodengebundene Fahrzeuge nahe an seinem Versteck vorüberdröhnten. Viel konnte er nicht erkennen, nur dass Karoky auf den Ladeplattformen standen.

Sie transportierten mehrere sperrige Aggregate.

Gleich darauf war wieder Ruhe.

Rorkhete befand sich im rückwärtigen Bereich des Hauptgebäudes. Er blickte hinaus auf düsteres, regennasses Land. Eine schreckliche Einöde, stellte er fest. Nicht mehr als fünf Gleiter standen da draußen, wo selbst unter Gegebenheiten wie auf Graugischt - das Gros aller Aktivitäten spielte sich unter Wasser ab -ein reges Kommen und Gehen hätte herrschen sollen. Aber Carya Andaxi brauchte das Land nicht.

Warum war dann der Raumhafen errichtet worden? Nur als Zugeständnis für die Shoziden der Schwadron?

Rorkhete hatte immer noch einen schalen Geschmack im Mund. Wer waren die Shoziden von Graugischt, dass sie glaubten, sich alle Freiheiten nehmen zu können? Dass sie ihresgleichen wie einen Ausgestoßenen behandelten?

Seine Enttäuschung saß tief. Seine Hoffnungen, alle Träume und Sehnsüchte existierten nicht mehr.

Alles, wofür es sich zu leben lohnte, hatten ihm die Shoziden von Graugischt genommen.

Rorkhete ballte die Hände. „Ihr wollt mich nicht", brachte er hervor.



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