Jene Tage in Lissabon by Eileen Ramsay

Jene Tage in Lissabon by Eileen Ramsay

Autor:Eileen Ramsay [Ramsay, Eileen]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Bastei Entertainment
veröffentlicht: 2015-06-22T16:00:00+00:00


Kapitel 18

Geoffrey saß auf der Fußmatte vor Alex’ Tür und fror erbärmlich. »Alex, Liebling!« Er stand auf und schickte sich an, sie in die Arme zu nehmen. »Mein Gott, was habe ich dich vermisst!«

Zu sagen, dass Alex überrascht war, wäre eine Untertreibung gewesen. Sie war nicht nur maßlos erstaunt, sondern auch unglaublich wütend. »Was willst du hier?« Sie hielt den Schlüssel in der Hand, machte aber keine Anstalten, ihn ins Schloss zu stecken.

»Liebling, bitte! Ich bin halb erfroren und verhungert.«

»Gut so. Mach, dass du wegkommst, Geoffrey, du hast kein Recht, nicht das geringste Recht, mir nachzustellen.«

»Tag, Miss Frobisher! Frisch heute, nicht wahr?«

Eine Nachbarin, die ihren Hund ausführte, verfolgte die Auseinandersetzung mit Interesse.

Mist, sie hatte wahrscheinlich beobachtet, wie Geoffrey vorgefahren war und sich hier niedergelassen hatte.

Alex winkte. »Aber sonnig«, rief sie. Während sie die Tür aufschloss, setzte sie leise hinzu: »Zum Teufel mit dir, Geoffrey!« Drinnen ließ sie ihn im Flur stehen, während sie ihren Mantel aufhängte. »Du kannst hier warten, bis dein Taxi kommt. Ich nehme an, du bist mit dem Taxi hier.«

Er nickte. »Erst London, dann Leuchars. Wie spricht man das aus? Ach, Liebling, es ist so –«

»Ich bin nicht mehr dein Liebling. Jetzt ruf dir ein Taxi, und verschwinde endlich!«

»Das kann ich nicht, Lieb… Alex. Es geht kein Zug mehr.«

»Es gibt einen Nachtzug. Den erreichst du auf jeden Fall. Vorher kannst du sogar noch essen gehen. Du hast kein Recht, hier zu sein.« Sie musterte ihn kühl und fragte sich, was sie je an ihm gefunden hatte. »Ich könnte die Polizei rufen.«

»Ich liebe dich. Ich habe dich immer geliebt. Die letzten drei Monate waren die Hölle. Nicht zu wissen, wo du steckst, ob es dir gut geht. Aber sie haben mir gutgetan; ich bin zur Vernunft gekommen. Ich habe Rebecca verlassen. Ich will dich heiraten.« Er streckte flehentlich die Arme nach ihr aus, aber sie wandte sich ab und ging ins Wohnzimmer.

Du lieber Himmel, mehr hat es nicht gebraucht? Wenn ich vor zehn Jahren abgehauen wäre, wo stünden wir dann heute? Geoffreys gereizte, knappe Redeweise konnte dem Vergleich mit dieser warmen, humorvollen Stimme, die ihr nicht aus dem Sinn ging, nicht standhalten. Tut mir leid, ich habe mit einem Korken gekämpft, und Jessie steckt bis zur Taille im Backofen. Die Erinnerung weckte ein Lächeln.

Ihr Lächeln gab Geoffrey Hoffnung. »Du hast mir verziehen, mein Liebling! Ausreichend, um mir Kaffee zu machen? Liebling, ich hätte mir da draußen eine schlimme Erkältung holen können. Darf ich meinen Mantel ausziehen? Ich taue nämlich langsam auf.«

»Ich hingegen taue keineswegs auf.« Sie beschloss dennoch, Kaffee zu kochen, und er folgte ihr in die Küche, wobei er seinen Mantel aufknöpfte. »Ich habe doch klar und deutlich gemacht, dass Schluss ist.« Sie drehte sich so abrupt um, dass er fast mit ihr zusammengestoßen wäre. »Wer hat dir verraten, wo ich bin?«

Er wurde knallrot. »Du hast schrecklich loyale Freunde, Alex. Tut mir leid, ich bin nicht gerade stolz darauf; ich habe einen Privatdetektiv engagiert.«

Sie musste lachen. »Donnerwetter, Geoffrey, das hätte ich dir gar nicht zugetraut! Das ist ja geradezu schmeichelhaft.



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