Jedi-Padawan 18 - Die innere Bedrohung by Jude Watson
Autor:Jude Watson [Watson, Jude]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 3-89748-553-2
veröffentlicht: 2012-06-05T04:00:00+00:00
Kapitel 12
»Die Shuttles sollen heute Nacht hochgehen, wenn alle schlafen. Grath hat mir versichert, dass niemand in der Shuttle-Bucht sein wird.« Obi-Wan versuchte, zuversichtlich zu klingen, als er seinem Meister von der Sabotageaktion der Freilinge erzählte. Er wollte die Unruhe verbergen, die ihn aufwühlte. Er hatte schon jetzt das Gefühl, dass die verdeckten Ermittlungen zu lange dauerten. Er wünschte, er wäre in der Lage gewesen, die Kinder davon abzuhalten, die Sprengsätze zu befestigen, hatte aber keine Möglichkeit gefunden. Es war noch zu früh gewesen, seine Identität aufzudecken.
Qui-Gon schwieg.
»Sie wollen niemandem wehtun«, fügte Obi-Wan hinzu. »Dennoch werden sie jemanden verletzen«, sagte Qui-Gon schließlich. »Heute wurden schon beinahe Einwohner verletzt.«
Obi-Wan wusste, dass sein Meister Recht hatte. Die Freilinge gingen tatsächlich zu weit und es stand mehr auf dem Spiel, als ihnen klar war. Sie wollten nichts weiter, als ihren Eltern zeigen, dass sie am Leben waren, dass sie mehr von ihnen erwarteten als nur eine Arbeitsausbildung. Aber das alles geriet in falsche Bahnen.
Jetzt fragte sich Obi-Wan, ob der Plan, sie aufzuhalten, auch falsch war. Als er Qui-Gon in die Augen sah, schien es ihm, als ob sein Meister ebenfalls an ihm zweifelte.
»Ich fürchte, die Sabotageakte haben eine neue Dimension erreicht. Die Kinder wissen nicht mehr, was sie tun. Heute hat Chairman Port die Regentin von Vorzyd 5 kontaktiert. Sie war außer sich über seine Anschuldigungen und kündigte Maßnahmen für den Fall an, dass das nicht aufhört. Außerdem gab es einen Übergriff auf den Zentralen Operations-Computer. Wäre ich nicht da gewesen, um zu helfen, hätte das zu einem Ausfall der Energieversorgung für die ganze Stadt führen können. Und zu vielen Toten.«
Qui-Gon sprach ruhig, dennoch fühlte Obi-Wan sich zurechtgewiesen. Und obwohl er die Zweifel seines Meisters teilte, wollte er sie beseitigen.
»Ich habe noch zwei Tage«, sagte Obi-Wan mit neuer Entschlossenheit. »Ich kann es schaffen.« Warum konnte Qui-Gon ihm nicht vertrauen? Obi-Wan wollte seinen Plan plötzlich unbedingt zu Ende bringen. Es erschien ihm wichtiger als alles andere.
»Es ist keineswegs so, dass ich dir nicht vertraue«, sagte Qui-Gon und sah seinem Padawan tief in die Augen.
Es verblüffte Obi-Wan immer wieder erneut, wie gut Qui-Gon seine Gedanken erraten konnte.
»Aber die Situation ist kompliziert und eine einzelne Person kann sie unmöglich kontrollieren«, schloss Qui-Gon. »Wir müssen vorsichtig fortfahren.«
Obi-Wan nickte. Er war darauf vorbereitet, seinen Plan weiter zu verteidigen, doch Qui-Gon hatte ihn nicht wie erwartet in seine Grenzen gewiesen. Er hatte ihm die Freiheit gelassen weiterzumachen.
Warum? fragte sich Obi-Wan später, als er auf seiner Schlafcouch lag. Warum ließ Qui-Gon ihn weitermachen, wenn er doch offensichtlich kein Vertrauen in seinen Plan hatte? Einen Moment lang hatte Obi-Wan den Verdacht, sein Meister würde ihm lediglich die Gelegenheit geben, zu versagen – damit er ihm später eine Lektion erteilen konnte. Doch das war undenkbar. Ein Jedi würde niemals das Leben anderer Wesen riskieren, nur um etwas zu beweisen. Qui-Gon hatte Obi-Wan nicht die Chance gegeben zu versagen, sondern eine, um erfolgreich zu sein.
Obi-Wan lag in der Dunkelheit und war hin- und hergerissen. Er war ganz und gar nicht überzeugt, das Richtige zu tun.
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