Jan Fedder â Unsterblich by Pröse Tim
Autor:Pröse, Tim
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: d-Heyne HC
veröffentlicht: 2020-08-15T00:00:00+00:00
Maria Ketikidou über Jan
»Jan verkörpert die Gegensätze von St. Pauli in seiner Person. Alles, was damit zusammenhängt: Das Dreckige, das Vulgäre, das Rohe, das Betrunkene, das Prollige â das kann er alles sein. Aber auch dieses groÃe Herz, die Sehnsucht und die Gemeinschaftlichkeit.
Er verkörpert dieses Heimweh und den Stolz, zu wissen, wo man herkommt. «
GroÃer Bruder, kleine Schwester
Seit 1993 ermittelt sie an Jans Seite. Maria Ketikidou spielt die Polizistin Hariklia »Harry« Möller im GroÃstadtrevier. Längst ist sie groà geworden in der Serie â und groÃartig. Niemand sonst entfacht solche Gefühle im Dialog mit Jan. Wenn Maria mit Jan spielt, muss die Kamera immer ganz nah ran an diese Szene, diese beiden Gesichter. Denn die beiden liefern sich jedes Mal ein kleines Kammerspiel, wenn sie sich in die Augen schauen.
»Das zwischen Jan und mir, das war Liebe auf den ersten Blick. Ich habe ihn 1988 kennengelernt. Wir drehten den Film Traumauto zusammen. Er spielte einen Zivilfahnder und ich die Automechanikerin Susi. Wir sahen uns, und es war tatsächlich irgendwie Liebe. Ohne dass es je Liebe war. Diese groÃe Sympathie, diese âºgleiche Wellenlängeâ¹, diese Verbundenheit. Janni ist halt einfach auch ein wahnsinnig charismatischer Mensch. Der strahlt in den ganzen Raum.
Und dann trafen wir uns ein paar Jahre später wieder beim GroÃstadtrevier. Ich kann mich erinnern, dass wir gleich so gematched haben und dass alle sagten: âºAch, geil, die zwei sind aber gut zusammen â¦!â¹ Wir waren uns halt ähnlich vom Typ, und es passte. Aber die Macher wollten dann lieber eine Blondine, einen Kontrast im 14 / 2, und so bauten sie mich kurzerhand als Zivilfahnderin in die Serie ein. Und damit begann unsere langjährige Freundschaft.
Ich lebe auf St. Pauli, ich arbeite viel dort und habe diesen Pauli-FuÃballfanatismus. Das ist natürlich etwas, was uns zusammenschweiÃt. Und dann die Arbeiterklasse, aus der ich komme, da kommt er ja auch her. Sein Vater hatte eine Kneipe, seine Mutter war Tänzerin. Mein Vater war Tischler, meine Mutter Hauswirtschafterin.
Ich musste mich bei Jan nie verstellen. Ich konnte so sein, wie ich bin. Und er eben auch. Und dann war es wirklich irgendwann so, dass ich seine kleine Schwester wurde.
Er ist immer der, an den ich mich anlehnen, bei dem ich mich auskotzen kann, bei dem ich aufgehoben bin. Und ja, unter seinem Flügel konnte ich mich so ein bisschen ausruhen. Alles verändert sich, nichts ist mehr, wie es war, aber Jan ist mein Anker.
Jan ist aber auch ein Anarcho, der gegen alle irgendwie anstinkt. Und dem alles scheiÃegal ist. Ich finde es ja auch cool. Ich finde es bewundernswert. Ich hätte auch gern so wenig Schiss in der Hose. Und so ein Rückgrat wie er, wenn er irgendwie bei Ungerechtigkeiten laut sagt: âºNein!â¹ oder âºAber!â¹ Das traut sich ja sonst keiner.
Jan denkt einfach mit dem Herzen. Da gibt es kein Zögern. Er war ja schon zu seinen Hippie-Zeiten schmerzbefreit und schlagfertig. Kein Wunder, dass er immer die lustigsten Geschichten zu erzählen hat. Einmal ist er mit einer Schrottkarre und nem Kumpel nach Thassos gefahren. Eine Insel in Nordgriechenland.
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