James Dante Farsetti 02 - Das englische Kreuz by Aderhold Rolf

James Dante Farsetti 02 - Das englische Kreuz by Aderhold Rolf

Autor:Aderhold, Rolf [Aderhold, Rolf]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: neobooks
veröffentlicht: 2016-10-09T16:00:00+00:00


Gut 100 Meterüber dem Hudson saßJohn Bellona an seinem Schreibtisch und ließseinen Blicküber die Häuserschluchten Manhattans wandern. Das Hochhaus, in dem er saßund das die Vereinten Nationen beherbergte, war Anfang der Fünfziger Jahre von Oscar Niemeyer und Le Corbusier erbaut worden. Es gehörte längst zu den Wahrzeichen von New York, und selbst die gierigsten Bodenspekulanten Manhattans hatten es noch nicht geschafft, die wunderbare Aussicht auf Midtown Manhattan zu verbauen. Plötzlich brach die Sonne durch die Wolken und brachte das Chrysler Building nebenan zum Leuchten. Damit stahl das Gebäude auch heute wieder allen anderen Wolkenkratzern der Stadt die Show, dachte Bellona, ehe seine Gedanken wieder zu den Zetteln zurückkehrten, die sich auf seinem Schreibtisch häuften.

Die zahlreichen Notizen, die er sich dabei auf einem altmodischen Block gemacht hatte, lagen dabei auf den Zetteln, die er gestern bei seinem Gespräch mit Farsetti vollgeschrieben hatte. Farsetti hatte ihm versichert, dass es zwischen dem Mord an Montella und seiner Gästeliste eine Verbindung gab, deshalb hatte er die Namen gleich am Morgen durch den Computer gejagt, jedoch ohne Ergebnis. Er dachte darüber nach, wie er seinem Freund helfen konnte, aber je länger er darüber nachgrübelte, desto mehr wurde ihm bewusst, dass er keine Antwort darauf wusste. Natürlich, der Fall gehört überhaupt nicht in seine Zuständigkeit, und er war sich sicher, dass die New Yorker Polizei sich bei dem Mord an einem prominenten Filmproduzenten besondere Mühe geben würde, aber das reichte ihm nicht. Ein Mann, den er bewunderte, und ein Mann, den er sein Freund nannte, beide Italiener, waren in diese Geschichte verwickelt, und deshalb konnte er sie nicht so einfach abtun. Irgendetwas musste er doch tun können!

Frustriert entschloss er sich, seinem Drang nach Bewegung zu folgen und woanders mehr über das Kreuz in Erfahrung zu bringen. Er schnappte sich seine Jacke und machte sich auf den Weg in die Tiefgarage. Der Ausflug auf die andere Seite Manhattans würde kaum länger als zwei Stunden dauern, und im Moment war ihm jede Ausrede recht, um aus seinem Büro herauszukommen. Er hatte mehr als genug Überstunden, um sich diese Auszeit zu gönnen, und es gab auf seinem Schreibtisch nichts, was dringender gewesen wäre, als diese Geschichte.

Als er eine halbe Stunde später aus seinem Wagen stieg, stand er vor einem dunklen Backsteinbau, der besser nach Italien gepasst hätte, als nach Manhattan. Er beherbergte die Mittelalter-Abteilung des Metropolitan Museum, und genau wie jeder andere New Yorker war er schon als Schulkind durch The Cloisters geschleust worden. Für einen Moment fragte Bellona sich, wann das gewesen war. Irgendwann in der achten oder neunten Klasse, stellte er schließlich fest und seufzte. Das war verflixt lange her.

Am Eingang zeigte er einem jungen Wachmann seine Marke von der UN, die offiziell genug aussah, dass er ohne Fragen eingelassen wurde. Dann fragte er sich zu dem Verantwortlichen für mittelalterliche Sakralkunst durch, den er schließlich in einem halb dunklen Saal voller Ikonen fand.

„Dr. Martin?“, fragte er den kleinen, rundlichen Mann mit dem weißen Haarkranz, und er merkte, dass er in der Umgebung unwillkürlich flüsterte.

Irritiert sah der Mann



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