Jagdgeflüster by Altermatt Sabina

Jagdgeflüster by Altermatt Sabina

Autor:Altermatt, Sabina [Altermatt, Sabina]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783492969185
Herausgeber: Piper
veröffentlicht: 2015-09-13T16:00:00+00:00


Bott schaute aus dem Panoramafenster. Die Sonne schien über das Tal. Auf der anderen Seite glitzerten ein paar Stalldächer.

Vielleicht würde der Tag doch noch gut werden, auch wenn er schlecht gestartet war.

Er versuchte, Tomi auf dem Handy anzurufen. Er müsste schon lange hier sein. Aber Tomi nahm nicht ab. Bott würde es später nochmals probieren. Er begab sich in sein Arbeitszimmer. Nächste Woche war die Wahlveranstaltung, und er hatte noch einiges vorzubereiten.

Kaum hatte er begonnen, an seinem Vortrag zu feilen, klingelte das Telefon. Er freute sich schon, dass ihn Tomi zurückrief, doch es war Corina. Sie teilte ihm mit, dass wieder eine Leiche gefunden worden sei. Und zwar die des Journalisten. Sie schilderte den Fund bis ins letzte Detail. Offenbar hatte sie eine gut informierte Quelle bei der Polizei.

»Hast du etwas damit zu tun?«, fragte sie scharf.

»Für wen hältst du dich, dass du mir eine solche Frage stellst!« Beinahe hätte Bott den Anruf beendet. »Dasselbe könnte ich dich fragen.«

»Wer hätte sonst ein Interesse, den Mann aus dem Verkehr zu ziehen?«

»Den Mann aus dem Verkehr ziehen? Nur weil er einen Artikel schreiben will, der unserem Projekt Schaden zufügen könnte? Du hast sie wohl nicht mehr alle. Überleg dir lieber, wer es wirklich getan haben könnte. So wie du das geschildert hast, muss es sich um denselben Kerl handeln, der Florineth umgebracht hat.«

»Du meinst, es war Mario?«, fragte Corina.

»Vielleicht war ihm dieser Journalist auf den Fersen.«

»Das könnte gut sein. Dass ich da nicht selber daraufgekommen bin.« Sie hängte wie immer grußlos auf.

Bott schüttelte den Kopf. Langsam war Corina reif.

Wenig später war Bott wieder in seinen Vortrag vertieft. Da schreckte er auf. Etwas schabte an der Haustür. Er nahm das Gewehr, das hinter dem Schreibtisch stand, und schlich durch den Gang Richtung Tür. Jemand machte sich am Schloss zu schaffen. Mit einem Ruck drehte Bott den Schlüssel herum und riss die Tür auf, das Gewehr auf den Eindringling gerichtet.

Tomi ließ den Schlüsselbund fallen, der scheppernd zu Boden fiel. »Bist du jetzt vollkommen über…?«

Bott senkte das Gewehr und stellte es vor sich hin. »Das wollte ich eigentlich dich fragen. Aber schön, dass du deinen Eltern doch noch gehorchst.«

»Darf ich reinkommen?« Tomi strich sich die langen Fransen aus dem Gesicht und schob Bott zur Seite. Seinen Rucksack warf er in die Garderobe.

»Den kannst du gleich auf dein Zimmer mitnehmen. Wir sind hier kein Saustall. Und nachher besprechen wir das weitere Vorgehen.«

»Welches weitere Vorgehen?« Tomi schnitt eine Grimasse.

»Das weißt du genau. Oder hast du das Gefühl, dass du einfach so weitermachen kannst?«

Das Telefon klingelte. Bott wartete, bis Tomi den Rucksack die Treppe hinaufgeschafft hatte, dann ging er zurück in sein Arbeitszimmer.

»Ja, Corina?«

»Wir müssen noch über die Wahlveranstaltung von nächster Woche sprechen. Das hatte ich vorhin vor lauter Journalist ganz vergessen. Es könnte unangenehme Fragen geben. Du musst darauf vorbereitet sein.«

»Auf was genau?«, wollte Bott wissen. Corina ging ihm mit ihrer Sorgerei auf die Nerven. Wieso konnten die Frauen ihre Sorgen nicht für sich behalten? Oder die Probleme gleich selber lösen? Nein, sie mussten damit immer zu ihm kommen.



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