Jagablut by Ines Eberl
Autor:Ines Eberl [Eberl, Ines]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 3863580915
Herausgeber: Emons Verlag
veröffentlicht: 2012-05-23T22:00:00+00:00
DREIZEHN
Die Alpbacher Schaufenster waren mit riesigen Kürbissen, echten und solchen aus Pappmaschee dekoriert, in der Auslage des Café Guglhupf prangte eine mit Marzipankürbissen verzierte Sachertorte, und überall wurden Zauberermäntel und spitze Hüte angeboten. Es war eine Sinfonie in Orange und Schwarz. Halloween hatte auch in Alpbach Einzug gehalten.
Bildete ich mir ein, dass das Dorf mich schärfer beobachtete als in den Wochen zuvor? Dass Gespräche verstummten, Köpfe sich nach mir umdrehten und Blicke mir folgten, wenn ich in die Praxis fuhr?
»Die Leute reden halt«, sagte Miranda am Freitag nach der Morgenordination und sortierte die Zeitungen im Wartezimmer für Montag. »Solange der Mörder frei herumläuft, wird’s hier keine Ruhe geben.«
»Aber dieses ganze Interesse an meiner Person gefällt mir nicht«, wandte ich ein. Auf keinen Fall konnte ich dulden, dass ich zum Objekt ständiger Spekulationen wurde.
Miranda zuckte die Schultern. »Sie haben eben den Mordanschlag überlebt. Das ist doch spannend.« Die letzte Ausgabe des »Alpbacher Wochenblatts« in der Hand, lugte sie durch ihre getuschten Wimpern. »Haben S’ den Mörder gesehen?«
»Welchen Mörder denn, um Gottes willen?«
»Na, den vom Steiner Vinzenz, der dann versucht hat, Sie auch noch umzulegen.« Sie rollte die Zeitung zusammen und fuhr damit wie mit einem Schwert durch die Luft. »Der schlägt bestimmt wieder zu. Das tun Mörder doch immer«, fügte sie fachmännisch wie ein Profiler hinzu.
Mit diesen Worten traf Miranda bei mir einen Nerv. Ich hatte mich in den letzten Tagen auf meine Arbeit konzentriert, was mir nicht schwergefallen war – Herbstzeit war Erkältungszeit, und meine Patienten standen Schlange. Trotzdem hatte ich den Vorsatz, mich selbst um meinen Angreifer zu kümmern, nicht vergessen. Wenn es sich bei Steiners Mörder und meinem Angreifer um denselben Täter handelte – wovon alle, einschließlich der Polizei, auszugehen schienen –, dann war das Motiv bei meinem Wirt und nicht bei mir zu suchen. Es war an der Zeit, sich mit Vinzenz Steiners Vergangenheit zu befassen.
Ich deutete auf die Papierrolle in Mirandas Hand. »Wo wird denn dieses Qualitätsblatt gedruckt?« Freitags hatte ich keine Nachmittagsordination. Eine gute Gelegenheit also, dem Archiv der örtlichen Zeitung einen Besuch abzustatten.
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