Jack Taylor und der verlorene Sohn by Ken Bruen
Autor:Ken Bruen
Die sprache: eng
Format: epub
Tags: Deutsch von Harry Rowohlt
Herausgeber: Verlag Friedrich Oetinger
veröffentlicht: 2011-06-14T16:00:00+00:00
»Zerstreuung.
Da die Menschen nicht Tod, Elend und Unwissenheit heilen konnten, sind sie, um sich glücklich zu machen,
auf den Einfall gekommen, nicht daran zu denken.«
Pascal, Gedanken, 133/168
Ich hatte mein Handy, und, ja, Cody, es war angeschaltet. Nur zwei Menschen hatten die Nummer, Cody und Wellewulst.
Wie oft würde es also klingeln? Die Wahrheit ist, ich mochte es irgendwie. Klein, silbrig, kompakt, sah fast aus wie eine Patronenhülse. Ich trug immer noch die Pflaster, aber alte Zwänge schwinden widerstrebend. Ich patschte auf das Handy in meiner Hosentasche, redete mir ein, es wäre eine Packung Lullen. Cody schlug vor:
»Besorgen Sie sich persönliches Gebimmel.«
Klang, als müsste ich dazu in den Puff gehen. Ich fragte:
»Was soll ich mir besorgen?«
»Ihren eigenen höchstpersönlichen Klingelton. Ich habe Franz Ferdinand, aber Sie könnten, sagen wir mal, Beyoncé oder die Black Eyed Peas nehmen.«
Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Johnny Duhan im Angebot war, sagte:
»Wenn die Klingel wie eine Klingel klingelt, reicht mir das schon.«
Und wenn es das Leben gegolten hätte, ich kapierte das Konzept nicht. Es gab Firmen, die einem eine Melodie verkauften? Hier diese Klingeltöne, da die RausschmeiÃervermittlung â irgendwo dazwischen trieb das Land, steuerlos, Mensch, Mensch, Mensch.
Ich stellte mir vor, ich bin in der Kirche, niemand hat sich die Mühe gemacht, sein Handy abzuschalten, und ein ganzes Orchester gern gehörter Pop-Melodien haut unisono rein. Wer weiÃ, vielleicht könnten sie den Chor ersetzen.
Cody war entschlossen, mich zu beschleunigen, fragte:
»Sie haben doch Web-Zugang, oder?«
»Dreimal dürfen Sie raten, nur frisch drauflos.«
Nachdem ich Tom Reed verlassen hatte, ging ich zum Kanal hinunter, beobachtete die Enten. Und bald natürlich die Dunkelheit. Schloss die Augen, stellte mir vor, wie Jeffs Leiche vorübertrieb. Jede Nacht der Woche zog die Polizei jemanden aus dem Wasser, meistens zu spät. Das ging quer durch die Bevölkerung der Stadt. Ins Wasser gingen
Studenten
Betrunkene
die Dementen
die Einsamen
junge Mädchen
die Kranken
die Gesunden.
So klang das Lied der Kanäle: Gebt mir eure Mühseligen und Beladenen.
Keine Geistlichen.
Noch nicht.
Mein Handy klingelte, mein Herz hopste. Ich ging ran, hörte Cody, fragte:
»Was?«
»Nur Kontrollanruf, jefe.«
Jefe.
Ich fragte:
»Irgendwelche Entwicklungen?«
»Nein, Sir, alles ruhig, halte die Pupillen gepellt.«
Er klang, als machte ihm das SpaÃ, und verwundert fragte ich:
»Macht Ihnen das Spa�«
»Ich könnte mich wegwerfen. Vollinhaltlich.«
Immer, wenn ich dachte, ich hätte ihn im Griff, wüsste halbwegs, woran ich bei ihm war, erstürmte er neue Höhen des Klischees. Ich sagte:
»Erstatten Sie nicht stündlich Bericht, verstanden?«
»Funkstille, bis Code Rot eintritt?«
»Genau.«
Wollte schon abschalten, als er fragte:
»Was halten Sie von Mary?«
»Von wem?«
»Der Tochter der Wirtin. Feger, oder?«
Ich klickte aus.
Er verdiente sie.
In Wirklichkeit war ich eifersüchtig.
Am Samstagmorgen rief ich Cody an. Dauerte endlos, bis er ranging, dann:
»Ja â¦Â«
Der Schlaf war überdeutlich herauszuhören, der Tiefschlaf. Ich beschloss, die Peitsche knallen zu lassen. Ich meine, wenn man der Boss ist, hat man die moralische Verpflichtung. Ich schnappte:
»Sie schlafen?«
Bevor er antworten konnte, hörte ich Gelächter, Mädchengelächter, und er sagte:
»Ãmm, ich rufe zurück â¦Â«
Genau das tat er nicht.
Ich ging vor die Tür, schlenderte über den morgendlichen Markt. Es war ein schöner Tag, Scharen von Menschen, kaum Iren, geschweige Galwayer. Ein Pärchen aus Dänemark verkaufte Würstchen, die auf einem offenen Grill geröstet wurden, und das Aroma legte sich wie eine Decke über die Menge.
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