Inspector Banks 13 - Ein seltener Fall by Robinson Peter

Inspector Banks 13 - Ein seltener Fall by Robinson Peter

Autor:Robinson, Peter [Robinson, Peter]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Krimi
Herausgeber: Ullstein
veröffentlicht: 2012-01-10T00:00:00+00:00


Bevor Annie Feierabend machte - auch wenn dieses Wort im Dickicht einer großen Mordermittlung eher eine Illusion war -, hatte sie in mehreren Buchhandlungen Erkundigungen eingeholt und nach dem Pärchen gefragt, das versucht hatte, bei Norman Wells Bücher loszuwerden, aber ihre Bemühungen hatten nichts ergeben. Danach hatte Annie die jüngsten Anzeigen wegen Ladendiebstahls geprüft, aber auch das hatte zu nichts geführt. Später wollte sie Banks auf ein Glas im Queen's Arms treffen. Das Phantombild sollte in der Abendzeitung veröffentlicht werden, vielleicht würde sich jemand melden. Annie hatte noch etwas anderes erledigen wollen, aber es war ihr entfallen wie der Name, der einem auf der Zunge lag. Wenn sie nicht mehr dran dachte, würde es ihr wieder einfallen.

Banks saß an einem Ecktisch. Sie entdeckte ihn, bevor er sie erkannte. Müde und gestresst sah er aus, dachte Annie. Banks rauchte und starrte in die Ferne. Sie legte ihm die Hand auf die Schulter und fragte, ob sie sein Glas auffüllen lassen sollte. Er kam zu sich und schüttelte den Kopf. Sie holte sich ein Pint Theakston's Bitter und setzte sich zu ihm an den Tisch. »Und, was ist das für eine geheimnisvolle Nachricht, die du mir unbedingt persönlich mitteilen wolltest?«, fragte sie.

»Das ist gar nichts Geheimnisvolles«, entgegnete Banks und wirkte etwas munterer. »Ich wollte die Nachricht nur persönlich überbringen.«

»Ich bin ganz Ohr.«

»Es sieht aus, als wärst du aus dem Schneider, was Luke Armitages Tod angeht.«

Annie starrte ihn an. »Tatsächlich? Wieso?«

»Dr. Glendenning setzt den Todeszeitpunkt vor mindestens drei, vier Tagen an.«

»Bevor ...«

»Ja. Bevor überhaupt der erste Anruf kam.«

Annie schaute an die Decke und klatschte in die Hände. »Super!«

Banks lächelte sie an. »Hab mir gedacht, dass es dich freut.«

»Und wie ist es passiert? Er ist nicht ertrunken, oder?«

Banks trank einen Schluck Bier. »Nein«, sagte er. »Wir warten noch auf die Tox, aber es sieht aus, als wäre die Todesursache eine Verletzung des Kleinhirns gewesen, höchstwahrscheinlich durch einen Sturz.«

»Also eine Rangelei?«

»Genau das hab ich auch gedacht. Vielleicht mit dem Entführer, ganz am Anfang. Wer auch immer das war.«

»Und derjenige hat dann gedacht, er könnte trotzdem das Geld abgreifen?«

»Ja. Aber das ist reine Spekulation.«

»Luke ist also irgendwo anders gestorben und wurde in den See geworfen?«

»Ja. Er starb wahrscheinlich da, wo er festgehalten wurde - falls man ihn gefangen gehalten hat. Auf jeden Fall muss er stark geblutet haben, meint der Doc, die Wahrscheinlichkeit ist also groß, dass wir am ursprünglichen Tatort noch Blutspuren finden.«

»Wenn wir den Tatort finden.«

»Genau.«

»Also kommen wir doch voran?«

»Langsam. Was ist mit dem Mädchen?«

»Bisher nichts.« Annie erzählte von ihrer Begegnung mit Norman Wells.

Sie merkte, dass Banks sie beobachtete. Fast konnte sie sehen, wie sein Gehirn arbeitete, wie es Zusammenhänge herstellte, hier eine Abkürzung nahm und diese oder jene Information für später abspeicherte. »Wer dieses Pärchen auch ist«, sagte er schließlich, »wenn Wells Recht hat und die beiden geklaut haben, dann wissen wir, dass sie knapp bei Kasse sind. Das wäre wiederum ein gutes Motiv für eine Lösegeldforderung.«

»Ist das nicht reine Spekulation?«

»Ja«, gab Banks zu. »Nehmen wir mal an, sie haben sich mit ihm gestritten und am Ende war Luke tot.



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