Inside Signa by Fleckl Rainer; Reinhart Sebastian

Inside Signa by Fleckl Rainer; Reinhart Sebastian

Autor:Fleckl, Rainer; Reinhart, Sebastian [Fleckl, Rainer; Reinhart, Sebastian]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: edition a
veröffentlicht: 2024-04-20T00:00:00+00:00


If you cannot beat them, buy them: Benko und die Österreich

Benko, dessen intransparente Immobilien-Gruppe mittlerweile zum Gemischtwarenladen angeschwollen ist, hatte in den Aufstiegsjahren seines Signa-Konglomerats offenbar ein ganz eigenes Medienverständnis entwickelt. Das liegt vielleicht auch an gewissen Begegnungen in den Nullerjahren, als seine Signa Holding noch in Innsbruck firmiert. Benko macht Bekanntschaft mit der Geschäftsführerin eines Tiroler Verlages. Im Oktober 2008 wird die Dame seiner Signa Holding für die »Konzeption einer Kundenzeitung (Redaktionskonzept und Umsetzung) der Signa Holding« einen vereinbarten Pauschalbetrag von 20.000 Euro in Rechnung stellen.

Im Dezember 2009 klopft sie wieder bei Benko an. Sie benötigt einen dringenden Termin, den der Signa-Kopf kurzfristig möglich macht. Wenige Tage später, kurz vor Weihnachten 2009, wird zwischen den beiden ein Darlehensvertrag hin- und hergeschickt. Es geht um eine sechsstellige Summe, die Benko privat zu borgen bereit ist. Im Gegenzug soll, bei Nichtzahlung der hohen Raten samt Zinsen, die Medienbeteiligung der Geschäftsführerin an Benko gehen – sofern der Mitgesellschafter der Medienmacherin die Anteile nicht aufgreifen mag.

Ob der Vertrag so zustande kam, ist unklar. Unstrittig ist jedenfalls, dass die Geschäftsführerin dieses Medienhauses den Geldgeber Benko mit ihren offenbar schleppenden Rückzahlungen bis in das Jahr 2023 immer wieder beschäftigen wird.

Der aufstrebende Unternehmer Benko will die Projekte seiner Signa in hellem Glanz erstrahlt sehen. Das ist sein gutes Recht. Wenn er dafür bezahlt. Doch er will auch möglichst viel Einfluss auf »redaktionelle Berichterstattung« nehmen. Das kann man versuchen, wenn es die Gegenseite in einer zunehmend in Druck geratenen Medienbranche erlaubt.

Einmal lässt sich Benko vom Chefredakteur eines Wirtschaftsmediums eine große Jubel-Geschichte über die hochtrabenden Signa-Pläne vor Drucklegung übermitteln, um sie mit seinem langjährigen Pressesprecher zu überprüfen und Änderungswünsche zu artikulieren. Ein anderes Mal wird er wieder einmal mit Inserate-Wünschen der Mediengruppe Österreich konfrontiert. Diese Mediengruppe der Familie Fellner – aufgebaut von den Brüdern Wolfgang und Helmuth Fellner – sollte von der Signa-Gruppe über die Jahre Buchungen in Millionenhöhe erhalten.

Am 10. Jänner 2013 schreibt eine Österreich-Mitarbeiterin im Auftrag von Helmuth Fellner an den Marketing-Chef der Signa. Betreff: Unsere Zusammenarbeit.



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