In ihrem Visier (German Edition) by Perini Robin

Autor:Perini, Robin [Perini, Robin]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: AmazonCrossing
veröffentlicht: 2014-12-04T16:00:00+00:00

KAPITEL

8

Die Mittagssonne sandte ihre Strahlen durch die Fenster von Lukes SUV und das Büro des Sheriffs verschwand im Rückspiegel. Als er sein Telefonat beendet hatte, schloss er das Handy an das Ladegerät an. »Gute Nachrichten. Gabe geht es besser. Er ist immer noch bewusstlos, aber er liegt nicht mehr im Koma. Die Ärzte sind sehr viel zuversichtlicher wegen seines Beines.«

»Gott sei Dank«, sagte sie, als sie sich in den Sitz zurücklehnte und ihre Augen schloss. Ihre Tasche lag auf ihrem Schoß.

Luke sah, wie sie unbewusst den Kuschelclownfisch streichelte, der aus dem Reißverschluss der Tasche lugte. Ihre Finger liebkosten das Stofftier, als wäre sie auf der Suche nach Trost. »Du scheinst ja genau so an Hero zu hängen wie Joy.«

Jasmins Hand hielt inne und sie sah ihn mit müde Augen an. »Er wächst einem ans Herz. Irgendwas ist an ihm, dass ich das Gefühl habe … Ich weiß nicht …«

»Dass er sich um dich kümmert?«

Sie legte das Stofftier beiseite, als ob sie Luke und sich selbst beweisen wollte, dass sie keine Stütze brauchte. Er bezweifelte, dass er die Zeichen erkannt hätte, als sie zusammen waren. Damals sah er ihre Stärke und ihre Fähigkeiten als Kriegerin und er erlebte ihre Leidenschaft, aber er hatte nicht auf ihre Schwachstellen geachtet. Vater zu sein hatte ihn verändert. Joy hatte ihm eine Sicht auf die Welt geschenkt, von der er nicht gewusst hatte, dass sie existierte. Eine Welt, in der menschliche Beziehungen wichtiger waren als je zuvor.

Während seiner Einsätze konnte er auf seine Einheit zählen. Er hatte ihr sein Leben anvertraut, aber nicht seine Seele. Obwohl Joys Mutter ihn verraten hatte, hielt Joy sein Herz in ihren kleinen Händen. Könnte er Jasmin jemals so vertrauen? Und wie gerade jetzt, wenn sie ihre Geheimnisse so verbissen bewachte?

»Tower hat dich vorhin erschreckt. Was hat er gesagt?«

Ihr Bein zitterte und er erkannte, dass ihre Selbstbeherrschung schwand. Schlafmangel zerrte an ihrer Tarnung. Lange Schlachten verursachten dies bei Menschen. Irgendwann fiel die Maske und enthüllte die Wahrheit.

»Er kennt Dinge aus meiner Vergangenheit, auf die ich nicht stolz bin«, sagte sie. »Nur ein Mann auf der ganzen Welt kennt die ganze Geschichte, aber Sheriff Clarkson würde mich niemals verraten.«

Die Botschaft hinter ihren Worten sollte sich nicht wie eine .38er anfühlen, die sein Herz durchbohrte. Aber sie tat es. »Im Gegensatz zu mir.«

»Wie kann ich dir trauen, nachdem du so auf Derek losgegangen bist?«

»Du bist nicht die einzige, die ein Risiko eingeht. Derek, einer meiner ältesten Freunde, hat mich belogen. Joys Mutter, Samantha, hat mich belogen. Sie hat mir nie gesagt, dass sie schwanger war. Sie gab mir nie eine Chance, Vater zu sein. Wenn sie nicht gestorben wäre, würde ich nicht mal wissen, dass es Joy gibt. Du hast mich auch belogen. Warum genau sollte ich dir vertrauen?«

»Warum quälen wir uns dann gegenseitig? Wir sind besser dran, wenn wir uns trennen.«

»So dachte ich auch. Früher.« Luke ließ seine Hand auf Jasmins Oberschenkel sinken und drückte ihn zart. Er spürte einen leichten Schauer unter seinen Fingerspitzen. »Zwischen uns ist etwas Besonderes, Jasmin. Es war schon immer da.

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