In den Armen des Eroberers by Stephanie Laurens

In den Armen des Eroberers by Stephanie Laurens

Autor:Stephanie Laurens [Laurens, Stephanie]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
Tags: Romance
ISBN: 9783641039912
Herausgeber: PeP eBook
veröffentlicht: 2010-12-06T23:00:00+00:00


14

Im Verlauf des Abends wurden die Gäste immer fröhlicher. Ein Nachtmahl wurde um ein Uhr serviert. Honoria saß neben Devil an einem der größeren Tische und lachte und plauderte. Mit heiterem Lächeln musterte sie Devils Vettern und ihre Tischdamen und wußte, was diese Frauen empfanden. Die gleiche erwartungsvolle Vorfreude zerrte an ihren Nerven, schärfte ihre Sinne. Während sie über einen von Gabriels Scherzen lachte, begegnete sie Devils Blick – und verstand sehr gut, warum die Damen des ton so gern mit dem Feuer spielten.

Das Orchester rief sie zurück in den Ballsaal. Alle anderen standen auf. Honoria nestelte umständlich an ihrer Stola, dann mußte sie den Verschluß ihres Fächers bearbeiten. Sie hatte vorgehabt, Devil bei ihrem ersten Walzer über ihre Entscheidung zu informieren. Nun, da ihr diese Gelegenheit versagt blieb, war sie überzeugt, daß Devil, sobald sie ihm verstohlen zu verstehen gab, daß sie ihm etwas mitzuteilen hätte, unverzüglich eine andere schaffen würde.

Sie hob den Blick – Devil, geduldig-gelangweilt, stand neben ihr. Sie reichte ihm die Hand; geschmeidig half er seiner Dame auf die Füße. Der Speisesaal war menschenleer. Devil führte sie in die entgegengesetzte Richtung vom Ballsaal. Erschrocken sah sie ihn an.

Er lächelte, durch und durch Wolf. »Hab Vertrauen.«

Er führte sie zu einer Wand und öffnete eine im Paneel verborgene Tür, durch die sie in einen kleinen, leeren Gang gelangten. Devil schob sie hinein und folgte ihr. Blinzelnd schaute Honoria sich nun um; der Korridor verlief parallel zum Ballsaal. »Wohin …?«

»Komm mit.« Devil nahm ihre Hand und schritt den Flur entlang.

»Wohin gehen wir?« Warum sie flüsterte, wußte sie selbst nicht. »Du wirst es gleich erfahren«, flüsterte er zurück.

Eine Treppe führte auf einen weiteren Korridor hinaus, an dessen Ende Devil vor einer Tür stehenblieb. Er öffnete sie, schob Honoria vor sich her in den Raum und schloß die Tür hinter sich.

Honoria sah sich nach ihm um. »Das ist eine Orangerie.«

Sie sah, wie seine Lippen zuckten. »Einer der Wunschträume meiner Tante.«

Sein Tonfall rief die Frage in ihr wach, womit seine eigenen Wunschträume sich wohl beschäftigen mochten. Erwartungsvolle Spannung ergriff sie – der Ton einer Violine zerriß die Stille. Erschrocken blickte sie auf. »Wir befinden uns unter dem Ballsaal?«

Devils Zähne blitzten, als er nach ihr griff. »Mein Tanz, wenn ich mich nicht irre.«

Sie lag in seinen Armen und drehte sich im Kreis, bevor sie wußte, wie ihr geschah. Nicht, daß sie sich zu wehren wünschte, aber eine kleine Warnung wäre doch sehr hilfreich gewesen, hätte die plötzliche Erfahrung seiner körperlichen Nähe ein wenig leichter gemacht. So aber, umschlungen von eisenharten Armen und bedrängt von einem Schenkel wie eine Eiche, der sich zwischen ihre schob, fiel sie unvermittelt einem ungeheuren Ansturm von Empfindungen zum Opfer, alle betäubend angenehm. Er tanzte den Walzer nicht anders, als er alles andere bewerkstelligte – meisterhaft, mit derart sicherem Geschick, daß sie weiter nichts tun mußte als zu schweben und sich zu drehen. Sie durchtanzten die Länge des Raums, dann quer hindurch. Als sie am Eingang zu dem zauberhaften Raum vorübertanzten, blickte Devil ihr in die Augen und zog sie absichtsvoll noch enger an sich.



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