Im Nebenfach: verliebt by Rebecca Harrington

Im Nebenfach: verliebt by Rebecca Harrington

Autor:Rebecca Harrington [Harrington, Rebecca]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-02-17T23:00:00+00:00


8.

Das Spiel

»Ein kleines Vögelchen hat mir gezwitschert, dass ein paar von euch Probleme mit den E-Mails haben«, sagte Jared. Alle stierten ihn schweigend an. Jared funkelte Penelope an. Penelope zeichnete ein Gesicht in ihr Notizbuch, das sie sich extra für diesen Anlass gekauft hatte.

»Wenn ihr Probleme mit den Mails habt, ist das kein Grund, eure Arbeit nicht zu machen oder eure Pflichten zu vernachlässigen. Ihr müsst zur IT gehen und das auf dem Server reparieren lassen, wenn da das Problem liegt. Bis dahin kann ich euch die Handouts auch in meiner Sprechstunde auf meinem Bürorechner ausdrucken. Habt ihr verstanden?«

Alle nickten.

»Gut«, sagte Jared. »Dann können wir ja mit der Diskussion anfangen.«

Penelope betrachtete Gustav und verpasste dem Gesicht, das sie zeichnete, Wimpern. Seit der Party hatte sie ihn nicht mehr gesehen. Er trug eine schokoladenbraune Strickjacke, hellbraune Wildlederschuhe und sehr dunkle, sehr enge Jeans. Penelope hatte in der letzten Nacht von Gustav geträumt, er hatte sie auf einen Hubschrauberflug mitgenommen und versucht, mit ihr herumzuknutschen, als sie bemerkte, dass sie in einem Kindersitz aus Blei saß. Zwar lag auf dem Boden des Hubschraubers eine Kettensäge, aber sie kam nicht dran, weil der Kindersitz sie festhielt. Plötzlich tauchte der Helikopter überraschend ab, und der Kindersitz purzelte hinaus. Sie wachte auf, kurz bevor sie auf dem Boden aufschlug. Schwer zu sagen, was dieser Traum zu bedeuten hatte. Es hing davon ab, ob man daran glaubte, dass Träume die Zukunft vorhersagen oder dass sie einem etwas über das eigene Unterbewusstsein mitteilen. Penelope hatte zunehmend das Gefühl, zum ersten Lager zu gehören.

Das Seminar schien gar nicht mehr enden zu wollen. Die Diskussion bestand an diesem Tag wegen des bevorstehenden Quizabends aus einem ausführlichen Frage-Antwort-Spielchen. Anscheinend liebten alle solche Lektionen, jedenfalls beteiligten sie sich rege und riefen ihre Fragen laut aus.

Penelope verbrachte die gesamte Sitzung damit, sich zu überlegen, ob sie hinterher mit Gustav reden sollte oder nicht. Sollte sie sich verhalten, als würden sie sich kennen? Oder sollte sie besser so tun, als hätte sie schon vergessen, dass sie sich begegnet waren? Schwer zu sagen.

Als der Kurs hinausströmte, hatte Penelope gerade beschlossen, Gustav zu ignorieren, als er sie rief.

»Hey, Penelope, bist du das?« Er war ein Stückchen hinter ihr und joggte ein paar Schritte, um zu ihr aufzuschließen, als sie die Treppe hinunterging.

»Oh, hi«, sagte Penelope.

»Dachte ich mir doch, dass du es bist. Hat es dir gefallen, neulich Abend?«

»Oh, ja, hat Spaß gemacht«, sagte Penelope. »Ich hab mich gefreut, dass ich den Moonwalk machen konnte.«

»Und ich erst«, sagte Gustav. »Gehst du zum Barker Center?«

»Ja, ich habe noch einen Kurs.«

»Oh, wehe dir!«, sagte Gustav. »Was für einen denn?«

»Shakespeare-Bilder«, sagte Penelope.

»Ich habe nie verstanden, worum es da geht«, sagte Gustav.

»Das erklärt sich doch eigentlich von selbst«, sagte Penelope. »Und was hast du jetzt?«

»Ich, gar nichts«, sagte Gustav. Ging er einfach nur so mit ihr zum Barker Center, nur, weil er sie begleiten wollte? Dieser Gedanke war so nervenaufreibend, dass es ihr die Sprache verschlug. Glücklicherweise konnte Gustav sein Verhalten erklären.

»Mein Wohnheim liegt in der Richtung. Gehst du eigentlich zu Harvard-Yale?«

»Ich weiß nicht«, sagte Penelope.



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