Im Kolonnen-Fort by Hubert Haensel

Im Kolonnen-Fort by Hubert Haensel

Autor:Hubert Haensel [Haensel, Hubert ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: TERRANOVA, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 2005-09-23T01:00:00+00:00


5.

Keiner redete. Wie erstarrt standen sie da, beide Armpaare nach unten hängend, die Augenlider halb geschlossen. Ihre Haltung drückte Gehorsam aus.

Sie, die Bestien des Kolonnen-Forts, die Assassinen des Chaos, wagten nicht einmal mehr, geräuschvoll zu atmen. Sie standen da, als wären sie selbst Delin quenten, die auf ihr Urteil und die sofor tige Hinrichtung warteten.

Das ist unwürdig!

Zon Facter erschrak zutiefst über sei nen Gedanken.

Nichts anmerken lassen!, redete er sich ein. Warum dieses Unbehagen? Wir haben die Mehrzahl der galaktischen Entschei dungsträger getötet, die anderen sind un bedeutend ... Der Auftrag ist erfüllt.

Sie warteten.

Der Kapitän zeigte ihnen ihre eigene Bedeutungslosigkeit. Sie mochten per fekte Kämpfer sein, gezüchtete Mordma schinen, effizient und gefürchtet. Den noch fehlte ihnen die Macht. In der Ter minalen Kolonne TRAITOR gehörten sie zu den unteren Chargen, waren als Be fehlsempfänger eingestuft. Präzise Vor gaben, exakt definierte Einsätze – sie wurden an Ketten geführt, die ihnen ge rade so viel Freiheit ließen, dass sie ihre Kräfte und ihre Geschicklichkeit im Kampf untereinander in Form hielten.

Warum vergeude ich meine Zeit mit solchen Überlegungen? Wichtiger ist es, die Gründe für die unvollständige Auf tragserfüllung klarzulegen.

Zitterte er?

Zon Facter überzeugte sich davon, dass er so unbewegt stand, als hätte er seinen Leib in einen Stahlblock verwan delt. Gleichzeitig wünschte er, er hätte seinen Gedanken befehlen können, ebenfalls zu erstarren. Doch sie wirbel ten immer schneller durcheinander.

Ein inneres Beben erschütterte den Anführer der Mikro-Bestien.

Val Rabozo stand neben ihm. Unbe wegt und überheblich, fand Zon Facter. Siegessicher. Als wisse sein Stellvertreter genau, dass die Zeit für einen Wechsel ge kommen war. Was Rabozo im Zweikampf nicht geschafft hatte, wollte er nun auf andere Weise herbeiführen.

Wenn du das versuchst, dachte Zon Facter, töte ich dich!

Keiner von ihnen trug einen Schutz anzug, geschweige denn Waffen. Der Duale Kapitän hatte sie zum Rapport ge rufen, in einem solchen Fall duldete er keine Ausrüstung.

Träge verstrich die Zeit.

Ringsum ragten die Blöcke der Ener gieerzeugung auf. Winzig klein fühlte sich Zon Facter angesichts dieser Ma schinerie – und er registrierte die plötz liche Unruhe. Von einem Moment zum anderen breitete sie sich aus, obwohl sich niemand bewegt hatte.

Er ist hier!, raste es dem Assassinen durch den Sinn.

Ohne dass er sich dessen bewusst wurde, schaltete er seine Augen auf den Infrarotbereich um. In seiner Wahrneh mung verwandelten sich die Aggregate in Flächen greller, blendender Hitze. Er konnte ein Stöhnen nicht mehr unter drücken.

Und mit einem Mal war er da. Nur we nige Schritte vor Zon Facter stand der Duale Kapitän, als hätte er sich soeben eines schützenden Dunkelfelds entle digt.

Der Assassine starrte in die Höhe. Im merhin war der Duale Kapitän ein ge waltiges Geschöpf, fast zehnmal so groß und in den Schultern nur wenig schma ler. Wenn Zon Facter einfach nur gerade aus blickte, ragten vor ihm die Stiefel des Herrn mit ihren unterschiedlich hohen Absätzen auf.

Der Assassine hatte Mühe, den hek tisch werdenden Schlag seiner Herzen zu beruhigen. Schwäche und eine seltsame Benommenheit ergriffen vollends von ihm Besitz.

Der Kopf des Mor’Daer stieß einen Zischlaut aus. Langsam beugte sich der geschuppte, spitz zulaufende Schädel nach vorne.



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