Im Halbraum lauert der Tod by Kurt Mahr

Im Halbraum lauert der Tod by Kurt Mahr

Autor:Kurt Mahr [Mahr, Kurt ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Atlan und Arkon, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1962-12-28T01:00:00+00:00


4.

Um neun Uhr fünfzehn, am 26. April 2042, waren alle Vorbereitungen für den Fiktivsprung der Gazelle getroffen. An Bord des Fahrzeuges, das langsam auf die Hangarschleuse zuglitt, befanden sich Perry Rhodan; Atlan, der Arkonide; Dr. Ali el Jagat, Chefmathematiker der DRUSUS; John Marshall und Andre Noir, zwei Mutanten aus der Besatzung des Schiffes, und der reglose Körper Nathans, des Solitude-Wesens.

Die Frist betrug noch knapp einhundertundfünfunddreißig Stunden, als das innere Schleusenschott aufglitt und der Gazelle den gewaltigen Schleusenraum öffnete.

Perry Rhodan hatte, wie er es gewohnt war, die Steuerung des Raumbootes selbst übernommen. Mit mühsam unterdrückter Ungeduld wartete er, bis die Schleuse leergepumpt war und das äußere Schott sich so weit geöffnet hatte, daß die Gazelle passieren konnte. Langsam ließ er das Fahrzeug über die Rampe in den Raum hinausgleiten und hielt die Luft an vor dem Schock, der kommen mußte, sobald das Transportfeld des Fiktivtransmitters die Gazelle erfaßte.

Das Transportfeld begann außerhalb der Schutzschirmhüllen der DRUSUS, also etwa einhundertundfünfzig Meter vor der Außenwand des Schiffes. Man konnte den Beginn des Feldes nicht sehen. Auf den Bildschirmen war nur die Schwärze des Alls und ein gelegentliches Flackern, das von kosmischen Staubteilchen herrührte, die in den Schirmfeldern des Schiffes verstrahlten. Perry Rhodan fühlte plötzlich, wie unwirklich das Unternehmen war, in das sie sich eingelassen hatten. Es ging um die Unsterblichkeit, dies war unfaßbar und unvorstellbar. Die Handlung spielte - oder sollte spielen - in einem Raum, der zwischen den Dimensionen lag, und der war nicht nur unvorstellbar, er war absurd. Draußen, vor den Schirmfeldern der DRUSUS, wartete ein Transportfeld, das die Gazelle mitsamt ihrer Besatzung ohne jeglichen Zeitverlust an ein mehrere Millionen Kilometer entferntes Ziel bringen würde und damit allen Grundsätzen widersprach, die die terranische Physik noch vor hundert Jahren gehabt hatte.

Perry Rhodan spürte Grauen in sich aufsteigen - die atavistische Furcht vor dem Unbekannten, Unbegreiflichen.

Er reagierte darauf, wie er zu reagieren gewohnt war: Er wurde zornig. Er ließ die Gazelle mit einem wilden Satz nach vorn schießen und in das Gebiet hineinrasen, indem das Transportfeld des Fiktivtransmitters wartete. Er spannte die Muskeln, um den erwarteten Schock abzufangen, aber dann stellte er mit Entsetzen fest, daß der Schock noch ärger war als er geglaubt hatte.

Er traf ihn mit der Wucht eines Dampfhammers. Eine Hülle aus Stahl, die genau nach den Maßen seines Körpers geformt war, schien sich in einer Tausendstelsekunde um ihn herum zu schließen und ihn zu zerdrücken. Er schrie auf und konnte seine eigene Stimme nicht hören. Er wunderte sich über die Finsternis um ihn herum und darüber, daß er seine Gefährten weder sah noch hörte. Er versuchte, sich gegen den gewaltigen Druck zu stemmen, der auf ihm lastete, aber je mehr er sich anstrengte, desto ärger wurden die Schmerzen. Er hielt still, hörte auf zu schreien und gab sich Mühe, das Unbegreifliche zu ertragen. Aber der Schmerz wurde so mächtig, daß ihm das Bewußtsein für ein paar Augenblicke schwand.

Als er wieder zu sich kam, war er in Schweiß gebadet. Bunte Ringe tanzten ihm vor den Augen, und die Lungen arbeiteten, als hätte er einen Lauf über zehntausend Meter hinter sich.



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