Im Dunkeln der Tod by Mari Jungstedt

Im Dunkeln der Tod by Mari Jungstedt

Autor:Mari Jungstedt [Jungstedt, Mari]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Saga
veröffentlicht: 2015-10-02T00:00:00+00:00


* * *

Bis auf Martin Kihlgård waren die Kollegen aus Stockholm alle übers Wochenende nach Hause gefahren. Ab und zu fragte Knutas sich, ob Kihlgård außerhalb der Polizei überhaupt noch ein Leben hatte. An sich wusste er nicht viel über den anderen. Der Kollege erwähnte niemals eine Familie und trug auch keinen Trauring, weshalb Knutas ihn für unverheiratet hielt. Ob er, außer dem Essen natürlich, Hobbys hatte, wusste er auch nicht. An diesem Tag verzehrte Kihlgård gerade ein Baguette mit Salami und Brie, als Knutas in das Zimmer schaute, das Kihlgård während seines Aufenthaltes auf Gotland zur Verfügung gestellt worden war.

'Wie geht’s?'

'Gut, ich hab mir diesen geheimnisvollen Code angesehen und mir zuerst eine ziemlich einfache Frage gestellt.'

Kihlgård sprach wie immer mit vollem Mund, und Knutas wartete, bis er fertig gekaut hatte.

'Ich habe mich gefragt, woher der Mörder wissen konnte, dass Wallin nicht zu Hause bleiben würde.'

Knutas zuckte mit den Schultern.

'Er kann einfach darauf gehofft haben. Vielleicht hat er Wallin beschattet und wollte warten, bis der das Licht ausmachte.'

'Oder er wusste, dass Wallin eine Verabredung hatte!'

Kihlgårds Stimme klang triumphierend, als ob er hier eine revolutionäre Erkenntnis verkündete.

'Ja, darüber haben wir schon diskutiert und haben es hundertmal gedreht und gewendet', sagte Knutas ungeduldig. Er hatte durchaus nicht vor, seine kostbare Zeit mit sinnlosem Gerede zu vergeuden.

'Der Täter muss gewusst haben, dass Wallin später an diesem Abend noch eine Verabredung hatte', sagte Kihlgård derweil ungerührt. 'Vermutlich wusste er auch, dass die Person, die Knutas treffen wollte, im Hotel Wisby wohnte.'

'Im Hotel Wisby?'

Knutas klappte die Kinnlade herunter.

'Woher weißt du, dass die Frau, die er treffen wollte, dort gewohnt hat?'

Kihlgård hielt ihm den Zettel mit dem Code hin, den Knutas morgens hingekritzelt hatte.

'Wie hast du das herausgefunden?'

'Zuerst habe ich mich bei der Bank erkundigt, ob es eine Geheimzahl sein könnte, dann habe ich die Frau gefragt, ob es der Code für die Alarmanlage im Haus sei, ich meine, bei denen steht doch jede Menge kostbare Kunst rum. Aber das hat nichts gebracht. Dann habe ich mir den Zusammenhang überlegt, eben, dass er jemanden treffen wollte, möglicherweise in einem Hotel. Ich habe mich erkundigt, welches Hotel keinen Nachtportier hat. Und es ist so, dass das Hotel Wisby nach dem Mord an der Rezeptionistin sein System geändert hat. Wer zwischen Mitternacht und sechs Uhr morgens ins Hotel will, muss klingeln, dann macht jemand auf. Auf diese Weise können sich keine Unbefugten einschleichen. Wenn aber ein Hotelgast den Nachtportier nicht rufen mag, vielleicht, um jemanden mit aufs Zimmer zu schmuggeln ...'

Kihlgård zwinkerte Knutas vielsagend zu.

'... wird dem Gast ein Code zugeteilt. Ich habe mich nach diesen Ziffern hier erkundigt, und es stimmt. Aus Sicherheitsgründen ändern sie die Zahlenkombination jeden Tag, und dieser Code galt in der Nacht von Samstag, den 19., auf Sonntag, den 20. Februar.'

Knutas stieß einen Pfiff aus.

'Gar nicht schlecht', sagte er voller Bewunderung. 'Beeindruckend. Damit können wir uns auf das Hotel Wisby beschränken. So viele Gäste stehen da sicher nicht zur Auswahl. Hervorragend, Martin.'

Er boxte seinem Kollegen freundschaftlich in den Rücken.

'Vielen Dank.'

Sie wurden von Karin unterbrochen.



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