Im Bann des Mondes by Kristen Callihan

Im Bann des Mondes by Kristen Callihan

Autor:Kristen Callihan [Callihan, Kristen]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Paranormal
ISBN: 9783802589843
Google: c32kmwEACAAJ
Amazon: 380258984X
Herausgeber: Egmont LYX
veröffentlicht: 2014-03-05T23:00:00+00:00


22

Es würde wehtun. Schrecklich wehtun. Die meisten hatten nur eine theoretische Vorstellung von Folter und wussten nicht, was sie erwartete. Ian wusste es. Und obwohl er sich gern als jemand Tapferes gesehen hätte, wünschte er sich jetzt, die Flucht zu ergreifen und möglichst schnell wegzulaufen.

Er holte tief Luft und ging ruhig durch den Saal auf die offen stehenden Balkontüren zu. Zu beiden Seiten begleiteten ihn Angehörige des Rudels, sodass er Daisy nicht sehen konnte. Aber er wusste, dass sie da war. Ihr Duft wehte durch die Luft. Ein flüchtiger Reiz, der trotzdem seine Sinne schärfte. Er wollte nicht, dass sie zuschaute, schwor sich aber, nicht darum zu bitten, dass sie gehen durfte, egal wie sehr es ihn vielleicht danach verlangte.

Als alle die Stufen der Terrasse nach unten stiegen und sich in den weitläufigen Garten begaben, der hinter dem Haus lag, folgte Conall gemächlichen Schritts. »Heute keine Trophäen, Jungs«, rief er und warf Ian einen kurzen Blick zu. Die Menge murrte enttäuscht. »Dieses Mal nicht.«

Erleichterung durchströmte Ian, die aber viel zu schnell wieder verschwand. Er würde also seine Gliedmaßen und Augen behalten. Alles würde mit der Zeit wieder nachwachsen, doch er war zugegebenermaßen ein eitler Mann, was seine äußere Erscheinung anging, und die Vorstellung, verstümmelt herumzulaufen – und sei es auch nur für eine kurze Zeit – gefiel ihm nicht. Und Himmel noch mal! Das Nachwachsen von Gliedern tat fast genauso weh wie die Verletzung selbst.

Verflucht. Er fing an zu zittern, als das Rudel stehen blieb und einen großen Kreis um ihn bildete. Entspann dich. Wenn man sich verkrampfte, verschlimmerte das den Schmerz.

Conall trat gemächlich in die Mitte des Kreises und kehrte Ian den Rücken zu. »Ja, keine Trophäen, doch Schlag um Schlag soll er die Kraft von Ranulf spüren. Er hat einen vom Rudel getötet« – Conalls dunkler Blick musterte die Anwesenden – »und ist nicht bereit, zu uns zurückzukehren.« Sein Blick richtete sich kühl und berechnend auf Ian. Doch im Grunde wusste Conall gar nicht, was Berechnung war; er kannte nur brutale Gewalt.

Zwei Stellvertreter traten vor. Einer riss Ian das Hemd herunter, der andere legte ihm eiserne Fesseln um Hals und Handgelenke. Die schweren, versilberten Ketten, die dazu gedacht waren, Lykaner zu schwächen, klirrten, als sie zu Boden fielen, ehe sie von den dafür verantwortlichen Lykanern straff gezogen wurden, um ihn zu halten. Doch er würde nicht kämpfen. Auch er würde den Lykanern eine Vorstellung bieten – genau wie Conall.

Mit gefesselten Handgelenken stand er aufrecht da und ließ den Blick über die Lykaner schweifen, die seine Bestrafung durchführen würden. Einige kannte er, alte Gefolgsleute seines Vaters, die ihm nicht direkt ins Gesicht sahen; andere waren jünger und dürsteten nach dem blutigen Schauspiel.

Als Ian sprach, war seine Stimme kräftig und klar. »Ich nehme die Strafe dafür an, dass ich einem anderen Lykaner das Leben genommen habe. Denn das Gesetz ist klar.« Er richtete den Blick auf Conall und sah ihn durchdringend an. »Die Anführer des Ranulf-Clans haben immer die Gesetze geachtet. Das ist ihr Recht und ihr Privileg. Denn wer



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.