Im Bann der Schatten by Angela Shirell

Autor:Angela Shirell [Shirell, Angela]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-03-08T23:00:00+00:00

Ein beklemmendes Gefühl stieg in mir auf.

Hatten sich damit die bösen Ahnungen von Mum und mir bestätigt? Waren hier tatsächlich dunkle Mächte am Werk, die offensichtlich die männlichen Bewohner im Haus bedrohten? Zuerst Fabian Oppermann und dessen Vater, dann Dennis und was war mit dem jungen Mann des französischen Vormieter-Ehepaares? Offensichtlich konnte er mit seiner Familie noch rechtzeitig von hier fliehen, bevor etwas Schlimmes passierte.

Die Gedanken rasten in meinem Kopf und auch Mum war sich plötzlich der Gefahr bewusst, die von diesem Haus ausging. Was wäre, wenn es die Schatten nun auf Dad abgesehen hätten und versuchen würden, ihn in den Wahnsinn und gar Tod zu treiben? Das durften wir auf keinen Fall zulassen.

„Liebling, Du bist Dir absolut sicher, dass Dennis die Wahrheit erzählt hat und nicht nur einen Grund für den Auszug gesucht hat?“ fragte sie meine Schwester. „Ja, das bin ich. Er glaubt fest an das, was er gesehen und erlebt hat. Außerdem will er ja, dass wir wieder zusammen kommen und leben – gern alle erneut unter einem Dach. Aber keinesfalls mehr unter diesem.“ Nadin kullerten wieder dicke Tränen übers Gesicht.

Da räusperte sich Dad und ergriff das Wort. „Ich weiß nicht wie es Euch dabei geht – aber ich habe ehrlich gesagt in den letzten Tagen genug schreckliche Erzählungen über dieses Anwesen gehört. So schön es auch sein mag, das positive, äußere Erscheinungsbild kann nicht länger über die Tatsache hinwegtäuschen, dass seine früheren Bewohner unendlich viel Leid und sogar Tod erfahren mussten.

Für das, was Dennis in den letzten Wochen widerfahren ist, finde ich keine Erklärung, zumindest kein logische. Aber wir dürfen auch nicht so tun, als wäre nichts passiert. Mit dem ganzen Wissen über das Haus und die Ereignisse der Vergangenheit können wir uns hier nicht mehr geborgen fühlen. Für Eure Mutter und mich stehen das Wohl und das Glück unserer Familie an erster Stelle und um sie keiner weiteren Gefahr mehr auszusetzen, müssen wir umgehend damit beginnen, ein anderes Domizil für uns zu suchen. Im Zweifel sollten wir als Übergangslösung sogar in eine Ferienwohnung ziehen.“

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