Im Auftrag der Superintelligenz by Michael Marcus Thurner

Im Auftrag der Superintelligenz by Michael Marcus Thurner

Autor:Michael Marcus Thurner [Thurner, Michael Marcus ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Stardust, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 2011-04-15T01:00:00+00:00


7.

Intermezzo III

Lotho Keraete schweigt. Er muss sich sammeln. Es fällt ihm sichtlich schwer, sich zu öffnen und uns derart persönliche Dinge anzuvertrauen.

Ich sehe einen metallenen Körper, doch ich spüre den Menschen, der sich unter diesem Kokon verbirgt.

Oder? Irre ich mich? Lässt sich ES' Bote tatsächlich derart leicht durchschauen? Können wir ermessen, was die Superintelligenz mit ihm angestellt hat? Wie viel Wissen verbirgt Lotho Keraete? Wie weit ist er uns voraus? Erzählt er uns lediglich Dinge, von denen er sicher ist, dass wir sie mit unserer Denkweise akzeptieren können? Würde er sich, wenn er einem abstrakt denkenden Nakken begegnete, auch ihm gegenüber verständlich ausdrücken?

Er wirft mir einen Blick aus Augen zu, die gar keine sind. Ich fühle mich seltsam berührt - und durchschaut. Mich fröstelt. Ich ahne, dass ich bei meinen Analysen lediglich an der Oberfläche kratze und dass noch viele Geheimnisse in Kopf und Körper dieses Metallmenschen verborgen sind.

»Wer oder was waren James und Negra Tolt, diese beiden Erscheinungen?«, fragt Perry Rhodan. »Projektionen, die ES vor deiner Abreise in der Silberkugel installieren ließ? Wurden sie mit jenen Zusatzaggregaten geliefert, die du auf ESTARTUS Mondstation gebunkert hattest?«

»Geduld, Perry Rhodan«, sagt Lotho Keraete. »Du wirst es beizeiten erfahren.«

Da ist er wieder, dieser typische und mir so sehr verhasste ES-Ton. Der Bote übt sich in Andeutungen und Hinweisen. So, wie es sein Herr und Meister über die Jahrmillionen hinweg praktiziert und perfektioniert hat.

Ich nehme einen Schluck Wasser. Ich bin ungewöhnlich durstig in diesen Stunden. Hat es damit zu tun, dass ich innerlich ausdörre und in ungefähr zweieinhalb Tagen zu Staub zerfallen sein werde?

»Erzähl weiter!«, fordere ich Lotho Keraete auf. Ich kann meine Ungeduld kaum noch zügeln. Ich möchte wissen, wohin der Weg des Boten geführt hat - und ob Lotho die Spur des PARALOX-ARSENALS aufgenommen hat oder nicht.

Er nickt. Seine Gesichtszüge verändern sich für einen Moment, und ich meine, so etwas wie ein Lächeln in der blauen, starren Maske erkennen zu können. Denkt er an Negra Tolt?

TiefenEins ruht an seiner Brust. Die externe Einheit, das Sicherheitsmodul, ist nur noch ansatzweise erkennbar. Es verschmilzt allmählich mit seinem Körper, und ich ahne, dass es, sobald sich Lotho vollends erholt hat, einen Platz im Inneren des Körpers finden wird, um erst dann wieder hervorzukommen, wenn der Bote es benötigt.

»Nach den Stunden und Tagen, die ich in dieser Schmerz-Stasis nahe dem Handelsstern gefangen gewesen war, erschien es mir wie eine Erlösung, als die Dinge ins Rollen kamen«, sagt Lotho Keraete und verschränkt die Arme vor der Brust. »Ich war froh darüber, als die Katastrophe ihren Lauf nahm ... «



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