Illumination – An deiner Seite by Rowan Speedwell

Illumination – An deiner Seite by Rowan Speedwell

Autor:Rowan Speedwell
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
veröffentlicht: 2014-10-30T23:00:00+00:00


14

»Um wie viel Uhr musst du morgen früh aufbrechen?«, fragte Miles.

Adam, der bereits halb schlief, stöhnte. »Um elf. Der Flug geht erst nach zwei, aber ich muss den Mietwagen zurückgeben. Ich habe zwar online eingecheckt, muss allerdings Zeit einkalkulieren, um durch die Kontrolle zu kommen, ohne meine Tarnung auffliegen zu lassen. Sobald ich da durch bin, kann ich in der VIP-Lounge rumhängen, aber die Schlangen an der Kontrolle im O’Hare sind elend lang.«

»Erkennen die dich nicht? Ich meine, du musst ihnen doch deinen Ausweis zeigen.«

Adam rollte sich herum und grinste ihn an. »In meinem Ausweis steht ›A. Craig Karoshewski‹, und niemand zerbricht sich den Kopf darüber. Solange man mich nicht erkennt.«

»Wie schaffst du das?«

»In erster Linie bin ich Schauspieler, Miles. Hast du mal Ein Doppelleben im Kosmos von Robert Heinlein gelesen?«

»Nein.«

»Setz das Buch auf deine Liste. Es ist Science-Fiction, also wird es dir gefallen. Es ist eine Million Jahre alt und ziemlich überholt, aber die Hauptfigur ist ein zweitklassiger Schauspieler, der gezwungen ist, den Präsidenten des Universums oder so etwas zu spielen. Wir mussten es in einem meiner Schauspielkurse lesen. Es liefert eine ziemlich gute Beschreibung davon, wie man Irreführung nutzt, um nicht erkannt zu werden. Das hilft mir ständig. Wenn ich in der Öffentlichkeit oder auf der Bühne als Adam Craig auftrete, trage ich Stiefel mit hohen Absätzen, um meinen Gang zu verändern, ich staffiere mich aus, trage manchmal Make-up, ich stehe anders, dreister und steif. Als Craig Karoshewski trage ich Sneakers, gewöhnliche Kleider, diese Brille und stehe irgendwie mit schlechter Haltung da. Ich gucke mir das bei den Heterosexuellen ab, die ich kenne. Ich ernte schon manchmal Kommentare wie ›Wissen Sie, dass Sie irgendwie Adam Craig ähnlich sehen?‹, aber ich fliege nur in den seltensten Fällen auf.« Er warf Miles ein weiteres Grinsen zu. »Die Jungs bei der Flughafenkontrolle blinzeln nicht mal.«

»Was ist mit deinem Haar?«

»Ich wasche es, rubbele es trocken und benutze keine Spülung. Dann habe ich einen Wuschelkopf. Adam Craig hat diese langen, dramatisch frisierten Haare. Craig Karoshewski hat gewöhnliches, langes Männerhaar.«

Miles strich mit den Fingern über die glatten, dunklen Strähnen. »Ich kann mir deinen Wuschelkopf gar nicht vorstellen.«

»Warte bis morgen früh.« Adam streckte sich. »Gott, ich werde es vermissen, neben dir zu schlafen.«

»Nur schlafen?«, fragte Miles.

»Nein, nicht nur schlafen.« Adam streckte die Hand aus und strich mit den Fingern über Miles’ Wange. »Den Sex. Und das Reden. Und die alten Filme, die wir uns ansehen. Und Gracie zuhören, wie sie verrückte Bemerkungen macht. Und das Schwimmen.«

»Man kann im November nicht schwimmen«, wandte Miles ein. »Dann ist das Wetter beschissen. Kalt. Und an Thanksgiving schneit es für gewöhnlich.«

Adams Lächeln verblasste. »Du willst nicht, dass ich zurückkomme?«

»Doch! Oh Gott, doch. Aber wenn du nicht kannst … Ich verstehe das.« Miles legte sich auf den Rücken und starrte zur Decke empor.

»Ich komme zurück«, sagte Adam leise. »Solange du es willst. Ich werde nichts vergessen.«

Miles schenkte ihm ein kurzes, freudloses Lächeln. »Ist schon okay.«

»Nein, ist es nicht. Miles, ich will zurückkommen. Ich mag dich – sehr. Ich will dich wiedersehen.



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