Ich steh auf Dich by Federico Moccia

Ich steh auf Dich by Federico Moccia

Autor:Federico Moccia [Moccia, Federico]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-09-27T16:00:00+00:00


35

Claudio parkt den Wagen In der Garage. Zum Glück ist die Vespa nicht da. Bisher ist noch keine der Töchter zurück. Umso besser. Wenigstens geht er so nicht das Risiko ein, noch einen Kratzer zu kriegen. Auch wenn man ihm für seinen Mercedes wohl kaum noch weniger würde bieten können. Und mit diesem letzten Gedanken an Freiheit, den er seinem Traum vom Z4 gewidmet hat, schließt er das Garagentor und geht nach oben.

»Keiner zu Hause?«

In der Wohnung scheint alles still zu sein. Erleichterter Seufzer. Schön, sich noch eine Verschnaufpause gönnen zu können. Auch, um seine Ausgehpläne für den Abend in Angriff zu nehmen. Es wird nicht leicht werden. Den ganzen Nachmittag hat er darüber nachgedacht, aber er will den Plan noch einmal durchgehen, ihn bis ins kleinste Detail perfektionieren. Er will ganz sichergehen, dass ihm nichts Unvorhergesehenes einen Strich durch die Rechnung macht Doch ausgerechnet in diesem Moment überfällt ihn Raffaella von hinten.

»Ich bin’s und sieh mal, was ich hier habe.«

Damit hält sie ihm seine Kreditkartenabrechnung vor die Nase, die vorletzte Zeile ist mit Textmarker hervorgehoben. Bestürzt nimmt Claudio den Auszug. Raffaella kommt noch näher.

»Also, was hat das zu bedeuten? Kannst du mir das erklären?«

Claudio schwirrt der Kopf. Sein Kreditkartenauszug, geöffnet. Für alle sichtbar. Für alle … für seine Frau. O Gott, denkt er, was hat sie darauf bloß gefunden? Schnell geht er im Kopf alles durch. Nein. Es dürfte nichts drauf sein. Dann sieht er es. Ganz unten auf der Abrechnung springt ihm die vorletzte Zeile entgegen. Der unwiderlegbare Beweis seiner Schuld, der Beweis, dass er an den Tatort zurückkehren wollte. Aber sie kann es nicht wissen, sie kann es sich nicht vorstellen.

»Ach das … aber das ist doch nichts, rein gar nichts.«

»Hundertachtzig Euro für nichts? Dann hast du aber kein gutes Geschäft gemacht.«

»Aber nein, ich hab bloß einen Queue gekauft.«

»Ach tatsächlich? Das weiß ich auch! Steht ja auf dem Auszug: Der Billardladen. Aber seit wann spielst du Billard? Und vor allem, was weiß ich noch alles nicht?«

»Aber Raffaella, ich bitte dich. Du irrst dich, er ist gar nicht für mich.«

Dann plötzlich eine Eingebung, ein Leuchtturm in der Nacht, eine Chance, unbeschadet von der stürmischen See zurückzukehren, die spitzen Klippen zu umschiffen, die der Hurrikan Raffaella für ihn versteckt hat.

»Ich habe überlegt, was ich Doktor Farini schenken sollte, und da ich weiß, dass er in seinem Haus am Meer einen Billardtisch hat, dachte ich, es wäre ein schönes Geschenk! Und er hat sich wirklich darüber gefreut. Stell dir vor, wir treffen uns heute Abend, gehen zusammen essen und spielen anschließend eine Runde!«

Das war zwar überhaupt nicht der Plan, den er sich den ganzen Nachmittag über zurechtgelegt hatte, aber manchmal bringt Improvisation die phantastischsten Lügen zutage. Raffaella weiß nicht so recht, ob sie ihm glauben soll.

»Das heißt, ihr geht Billard spielen, du und er?«

»Ja, aber weißt du, was das Beste ist? Er sagt, jetzt, wo ich ihm den Queue geschenkt habe, ist eine alte Leidenschaft erwacht. Seit er wieder spielt, läuft es bei ihm auch im Betrieb besser, verstehst du?



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