Ich leg dir die Welt zu Fuessen by CATHY WILLIAMS

Ich leg dir die Welt zu Fuessen by CATHY WILLIAMS

Autor:CATHY WILLIAMS [WILLIAMS, CATHY]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Julia
ISBN: 9783864941375
Herausgeber: CORA Verlag GmbH & Co. KG
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


7. KAPITEL

Louis hatte keine Probleme, die Schule zu finden, in der Lizzy arbeitete. Nun saß er hier draußen in seinem Wagen und dachte nach. Das Gebäude sah aus wie ein Miniaturgefängnis, erst recht an diesem trüben Winternachmittag. Auf dem Schulhof ragten ein paar kahle Bäume in den Himmel, nur wenige Schüler lungerten in Grüppchen herum.

Jetzt verstand er, warum Lizzy bei seiner Ankündigung, die Schule besichtigen zu wollen, schallend gelacht hatte. Vielleicht hätte er besser nicht im Maserati vorfahren sollen. Zu spät. Und da er nun schon einmal hier war, wollte er Lizzy auch sehen.

Während der Geschäftsreise, von der er gerade zurückgekommen war, hatte er ständig an sie denken müssen und sich gefragt, wann er sie endlich wiedersehen würde. Ihretwegen hatte er sogar die Verhandlungen abgekürzt und war zwei Tage früher nach England zurückgekehrt als geplant. Das hatte er noch nie für eine Frau getan. Doch bei Lizzy war alles anders. Er hatte das vage Gefühl, dass sie ihm aus dem Weg ging, und der Gedanke ließ ihm keine Ruhe.

Falls sie ihn absichtlich zappeln ließ, musste sie sich allerdings auf eine herbe Enttäuschung gefasst machen. Er hasste es, wenn Frauen Spielchen trieben. Doch eine feste Beziehung stand ohnehin nicht zur Debatte. Er war viel zu misstrauisch Frauen gegenüber, bei denen er nicht sicher war, ob sie ihn nicht nur als ein Ticket zu Luxus und Reichtum ansahen. Und Lizzy fiel eindeutig in diese Kategorie.

Am sinnvollsten wäre es, nicht hier zu warten, sondern wieder zu gehen. Doch dazu konnte er sich nicht überwinden.

Wo war nur sein Stolz geblieben?

Egal, er musste sie sehen. Und sie würde ihn sehen müssen. Er hatte schließlich einen Trumpf in der Hand: sein Scheckbuch. Welche Schule konnte es sich schon leisten, eine Spende abzuweisen?

Diese bestimmt nicht, wie er auf seinem Weg durch die heruntergekommenen Flure feststellte. An den Wänden, zugekleistert mit den üblichen Plakaten und Ankündigungszetteln, blätterte die Farbe ab, und auch die fantasievollen Pappmascheefiguren, die in einer Ecke ausgestellt waren, konnten die trostlose Atmosphäre nicht wirklich aufheitern. Es war ein himmelweiter Unterschied zu dem gediegenen Luxus des privaten Elite-Internats, das Louis besucht hatte.

Schon zog er die ersten neugierigen Blicke auf sich. Er kam sich vor wie ein Eindringling in eine fremde Welt. Als er nach einigen Umwegen das Lehrerzimmer erreichte und die Tür öffnete, verstummte abrupt jedes Gespräch. Suchend sah er sich in dem kleinen Raum mit der lädierten Kaffeemaschine und dem Sammelsurium sperrmüllreifer Stühle um. „Ich möchte zu Lizzy Sharp.“

„Sie ist draußen auf dem Spielplatz mit den Kindern, die erst später abgeholt werden.“ Eine ältere Frau, deren rotbraune Hochsteckfrisur im Laufe des Tages sichtlich gelitten hatte, löste sich aus der Gruppe und kam freundlich lächelnd auf ihn zu. „Und Sie sind …? Kein Elternteil, nehme ich an, sonst würde ich Sie kennen.“

„Ich bin ein … ein Freund von Miss Sharp.“ Jemand kicherte, und Louis trat verlegen von einem Fuß auf den anderen. „Ich wollte der Schule eine Spende zukommen lassen.“ Sofort schlug die Stimmung um, und er wurde von allen Seiten mit Fragen und Vorschlägen zur Verwendung des Geldes bestürmt.



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