Ich kaempfe um dich! by Barbara Schwarz

Ich kaempfe um dich! by Barbara Schwarz

Autor:Barbara Schwarz [Schwarz, Barbara]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Erotik
veröffentlicht: 2013-05-14T22:00:00+00:00


Tour de Berlin, nackt

Ich hatte immer noch das Fotoalbum von meiner ersten Hochzeit. Richard hatte kein Interesse daran gezeigt bei der Scheidung, und seitdem verstaubte es in einem meiner Regale. Als ich in den folgenden Tagen damit beschäftigt war, alle möglichen Vorbereitungen zu treffen, schlug ich das Album ein paarmal auf.

Es war eine wirklich sehr traditionelle Feier gewesen, mit allem Pi, sämtlichen Pa und massenhaft Po. Mein eigener Po war damals noch nicht so massenhaft gewesen, wenn Sie das Wortspiel gestatten. Ich passte prima in das sündhaft teure weiße Brautkleid, das ich übrigens ebenfalls noch besaß. Wir Mädchen trennen uns ja nicht so einfach von solchen Sachen, nicht wahr? Auch wenn die Ehe ein Misserfolg gewesen war, so hatte ich zumindest sagen können, dass ich verheiratet war, und das Kleid und die Fotos waren der Beweis. Ich sah toll aus in dem Kleid, keine Frage. Eine Schleppe hatte es nicht gehabt, wir waren ja damals schon im 21. Jahrhundert, ich bitte Sie, aber einen tollen Brautkranz mit Schleier. Nichts war zu aufgeplustert, auch wenn es von der Taille an abwärts natürlich sehr, sehr rüschig wurde. Es hatte etwas über den Boden geschleift, und ich konnte nur kleine Schritte machen, sonst wäre ich draufgetreten und voll auf der Nase gelandet.

Wie auch immer, in das Kleid passte ich nicht mehr rein, so viel stand mal fest. Und ich wollte auch gar nicht. Kein Brautkleid für diese Barbie. Die Situation war sowieso nicht gerade sehr traditionell. Aufgrund der flüchtigen Vorgeschichte meines Verlobten erlaubte die Ausländerbehörde nicht, dass Marcus die Anstalt verließ, bevor sein Status nicht legal war. Das bedeutete: Der Standesbeamte musste in Köpenick aufkreuzen und dort die rechtliche Trauung vollziehen. Im Schlepptau würde die Behördenperson auftauchen, die Marcus seine Aufenthaltserlaubnis ausstellte. Mit Romantik hatte das nichts zu tun, aber Marcus und ich waren uns einig, dass wir uns um die Romantik in unserem Leben selber kümmern konnten und diese Formalitäten für uns sowieso keine Bedeutung hatten. Auf eine kirchliche Zeremonie würden wir ebenfalls verzichten. Keiner von uns beiden war religiös, meine Familie auch nicht, und Marcus‘ Familie war tot. Er glaubte nicht mehr an Gott. Und was mich anging, so war ich ebenfalls eine fröhliche, unbekümmerte Atheistin, auch wenn ich zugeben musste, dass mir beim Gedanken an Marcus‘ nackten Körper schon mal Zweifel kamen, ob das alles nicht doch von einem höheren Wesen kreiert worden war. Dann allerdings von einer Göttin, die einen ebenbürtigen Partner erschaffen wollte.

Alexa kümmerte sich um die meisten Formalitäten. Sie war wirklich eine tolle Freundin, besonders, wenn man bedachte, dass sie sehr skeptisch war, was die ganze Sache anging. Sie hatte Marcus noch nicht kennengelernt, aber ich war sicher, sie würde ihn mögen, und er sie auch.

Weitere Brautjungfern oder ähnliches waren nicht vorgesehen, die Gefängnisleitung war gerade so kooperativ wie unbedingt nötig. Das Intermezzo am Zaun hatte intern für gewaltige Verstimmungen gesorgt, und man war dort wohl nur froh, wenn man Marcus und mich nie wiedersehen würde.

Er und ich telefonierten jeden Tag, und ich besuchte ihn zweimal. Die



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