Ich bin scharf - Heisse Stories by Vera V

Ich bin scharf - Heisse Stories by Vera V

Autor:Vera V
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Blanvalet
veröffentlicht: 2011-12-20T16:00:00+00:00


Während Gaston seine Kleidung wieder richtete, wollte Ria sich bereits das Bild vom Küchentisch schnappen.

Gaston räusperte sich warnend, ehe er mit fester Stimme sagte: »Ria-Schätzchen, so leid es mir auch tut, aber ich widerrufe keine Zusage, die ich einmal gegeben habe. Und außerdem …«

»Und außerdem?«

Rias Stimme hatte plötzlich einen leicht drohenden Unterton angenommen, der Gaston peinlich berührte. Jetzt, so kurz nach dem Oralsex, hätte sie ruhig liebevoller klingen können.

»Lass mich raten: Du hast das Bild einer Frau versprochen, stimmt’s?«

Gaston stieß einen innerlichen Stoßseufzer aus.

Das hatte ja kommen müssen! Ich hätte sie doch lieber vögeln sollen, als mir einen von ihr blasen zu lassen. Natürlich glaubte sie sich jetzt im Recht.

Rias Anfälle von Eifersucht waren, ob gerechtfertigt oder nicht, in letzter Zeit eine wahre Plage geworden. Und jetzt hatte er ihr auch noch einen Grund geliefert.

Gaston beschloss, aufs Ganze zu gehen und bei der Wahrheit zu bleiben: »Stimmt!«

Prompt steigerte sich Ria in die dramatische Rolle voll hinein.

»So ist das also! Irgendein Rock läuft vorbei, und du wirfst ihm dein einziges einigermaßen gelungenes Bild und dich selbst vor die Füße.«

Kaum hatte sie diese Worte herausgeschrien, griff sie wie eine leibhaftige Furie nach allem, was ihr in der winzigen Küche in die Finger kam, und schleuderte es in Richtung von Gaston, der sich allerdings rechtzeitig bücken konnte.

Als sie nichts weiter finden konnte, warf sie ihm die Wohnungsschlüssel vor die Füße: »Mir reicht’s jetzt endgültig, mein Lieber! Mich siehst du nie wieder. Außer …«

»Schätzchen!«

»… außer du gibst deine ständigen Amouren ein für alle Mal auf, kapiert?«

»Lebwohl, Ria«, sagte Gaston fest, dem gerade klar geworden war, dass dies vermutlich die beste Lösung wäre. Für alle Beteiligten.

Er bückte sich und griff hastig nach dem Schlüsselbund, bevor Ria es sich anders überlegte.

Die jedoch rauschte bereits durch die Tür hinaus in den Hausflur. Als die Tür hinter seiner Ex-Geliebten ins Schloss gefallen war, atmete Gaston auf.

Die Erleichterung verging ihm allerdings einen Moment später, als er mit Entsetzen bemerkte, dass das Gemälde – Bernadettes Bild – unter einer schmierigen Schicht aus Eidotter, Marmelade und Senf begraben lag.

Das halb fertige Aquarell war definitiv ruiniert.



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