Ich bin ganz dein (Band 6) by Anna Chastel

Autor:Anna Chastel [Chastel, Anna]
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Tags: Contemporary
ISBN: 9791025711910
Herausgeber: Addictive Publishing
veröffentlicht: 2014-06-30T22:00:00+00:00

4. Das Leben ist schön

Später am Nachmittag treffe ich Blanche und Camille zum Shoppen. Sie strahlen beide.

Ich auch!

Die ganze Sache scheint mir schon sehr lange her zu sein. Ich suche ein Kleid für das Fest bei Herr und Frau Barberin, Timothys Großeltern. Wir gehen zu Elie Saab. Camille und Blanche versuchen, mich daran zu hindern.

– Du spinnst! Sagt Camille hastig und schaut dabei besorgt auf die Verkäuferinnen, die sich uns schon nähern. Hier ist es viel zu teuer!

Ich schubse sie an.

– Keine Widerrede, Mädels: Tim sagte, dass wir uns unbedingt etwas gönnen sollen, um über die ganze Sache hinwegzukommen. Befehl von Herrn Beresford.

– Oh, nein! Sagt Blanche, das kann ich nicht annehmen!

Ich lache und antworte ihr.

– Aber du hast gar keine Wahl: Als er mich in London zum Shoppen mitgenommen hat, wollte ich auch widersprechen! Ich kann dir versichern, dass ich ihn nicht davon abhalten konnte, auch nicht als ich rot angelaufen bin! Wenn Tim jemandem eine Freude bereiten möchte, dann ist es zwecklos … man kann ihm nicht widerstehen. Immerhin macht er Milliardengeschäfte, opfert viel Zeit und Geld für NGOs. Du kannst ihm nicht vorwerfen, dass er seiner Freundin, deren Schwester und deren bester Freundin etwas schenken will!

– Das ist nicht ganz falsch, stimmt Camille zu und geht aus dem Geschäft, um nochmals im Schaufenster das herrliche Ensemble sorgfältig zu betrachten.

Als wir sie plötzlich so ernst und konzentriert sehen, müssen Blanche und ich laut lachen. Sobald sie wieder zu uns zurückkehrt, fügt sie hinzu:

– Was den Inhalt meiner Garderobe angeht, kann ich behaupten, dass ich zurzeit beinahe ein Wohltätigkeitsverein bin!

– Was ist denn geschehen? Fragt Blanche.

– Prescott hat beschlossen, dass ein jedes meiner Kleidungsstücke, das meinen Duft trägt, ein Kunstwerk sei. Er hat sie alle zerschnitten und daraus eine Skulptur geschaffen. Sie ist herrlich. Wirklich herrlich. Eine Kunstgalerie hat sich schon darauf gestürzt und um Erlaubnis gefragt, sie ausstellen zu dürfen … doch mein Kleiderschrank ist leer!

Blanche und ich haben einen unbeherrschten Lachkrampf.

– Versprochen, wir werden uns deine Höschen ansehen, sobald sie ausgestellt werden.

– Ist ja gut! Antwortet sie und streckt mir die Zunge heraus. Mach dich ruhig über mich lustig!

Es ist schwer, eine Wahl zu treffen. Schließlich ist alles schön. Camille hat ein Auge auf das Ensemble geworfen, das im Schaufenster steht. Eine hochtaillierte Hose aus fließendem, rosafarbenem Gewebe, passend zu einer gleichfarbigen Bluse aus Spitze, die mit Metallplättchen bestickt ist. Ich verliebe mich in ein langes Kleid, bei dem das Oberteil wie eine eng anliegende Bluse aus Spitze aussieht, das von dünnen Bändchen an den Schultern zusammengehalten wird. Der fließende Rock ähnelt einem Blütenkelch aus Musselin. Blanche, die ihrer Lieblingsfarbe treu bleibt, verliert vor einem Kleiderstand mit weißen Kleidern fast den Verstand. Soll sie das lange Kleid im Empire-Schnitt, den weiten oder den eng anliegenden Rock aussuchen? Schließlich schlägt ihr eine Verkaufsberaterin das perfekte Kleid vor, ein Prachtstück aus Seide, kurz, im 60Iger Jahre-Schnitt, aber mit wunderschönen Trompetenärmeln, die mit durchsichtiger Spitze durchsetzt sind.

Während wir andere leichte Sommerkleider und passende Accessoires anprobieren, frage ich Camille, was die Liebe macht.

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