Ich bin ganz dein (Band 5) by Anna Chastel

Autor:Anna Chastel [Chastel, Anna]
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Tags: Contemporary
ISBN: 9791025711194
Herausgeber: Addictive Publishing
veröffentlicht: 2014-06-16T22:00:00+00:00

4. Eine unverhoffte Überraschung

Timothy und ich lagen den gesamten Nachmittag umschlungen nebeneinander und haben jeden Zentimeter unserer Körper erkundet. Heute Abend allerdings muss ich Blanche im neunten Arrondissement in der Hypnose Bar treffen. Wir haben diesen Termin beinahe im letzten Augenblick vereinbart. So kurzfristig, dass ich zögerte, diesen zu bestätigen. Sie hat wirklich darauf bestanden. Schließlich habe ich zugestimmt und bin nach Hause geeilt. Ich hatte gerade noch Zeit zu duschen. Ich fühle mich wohl, hübsch und entspannt. Ich möchte, dass man es sehen kann. Also zögere ich nicht. Knallroter Lippenstift, Kajal, um meine grünen Augen zu betonen. Ich stecke meine Haare zu einem hohen Knoten zusammen und suche Kleidung aus dem Schrank hervor, die ich ansonsten selten trage. Ein eng anliegendes, smaragdgrünes Kleid, mit buntem psychedelischem Aufdruck. Als ich mich damit im Spiegel betrachte, muss ich feststellen, dass ich es öfter tragen sollte. Gar nicht schlecht!

Schade, dass Tim heute Abend nicht da ist! Der Anblick hätte ihm sicher gefallen!

Doch als ich am Treffpunkt angekommen bin, fühle ich mich wie vor den Kopf gestoßen: Seltsamerweise wartet niemand vor dem Lokal auf mich. Das ist merkwürdig, denn dieses Trendlokal ist meistens voll und man muss sich durch die Menge zwingen, um hineinzugelangen. Als Blanche mich dort treffen wollte, dachte ich, sie hätte den Verstand verloren. Wenn wir an einem Freitagabend nicht auf der VIP-Liste stehen, haben wir kaum eine Chance, eingelassen zu werden. Ein finster blickender Türsteher bewacht den Eingang. Ich nähere mich, es scheint beinahe, das Lokal sei geschlossen. Aber der Mann kommt zu mir und verbeugt sich höflich. Die Komik dieser Geste ist, angesichts seiner Statur, nicht abzustreiten.

– Mila Wieser?

Ich schaue ihn verblüfft an.

Woher kennt dieser Mann meinen Namen?

– Ähm … ja … ja, das bin ich …

Er bedeutet mir, ihm zu folgen und schließt die Tür auf. Der Raum ist stockdunkel. Kein Geräusch, niemand zu sehen … bis … plötzlich alle Lichter angehen.

– Üüüüüberraschung! Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!

Ich muss aufspringen. All meine Freunde sind da! Ich kann es kaum glauben! Ich bin sprachlos, meine Freunde gratulieren mir und küssen mich. Blanche dringt belustigt aus der Menge hervor.

– Das hast du aber nicht erwartet, oder?

Nein, das nicht!

Ich bin hin und weg und finde keine Worte. Zumal ich zugeben muss, dass ich über all die Strapazen, die Tim und ich erlebt haben, ganz vergessen hatte, dass heute mein 24. Geburtstag ist. Erstaunt wende ich mich an Blanche:

– Aber wie hast du es denn geschafft, eine solche Party zu organisieren?

– Haha! Du bist beeindruckt, oder? Ich habe diese Feier schon seit Monaten geplant!

Und ich habe davon nichts mitbekommen!

– Ich hatte keine Ahnung …

Das ist so rührend, ich kann meinen Satz gar nicht beenden und halte sie einfach nur in den Armen.

Was für ein Glück, eine solche Freundin zu haben!

Ich verbringe eine Menge Zeit damit, durch die Runde zu gehen und all meine Freunde, die sich versammelt haben, zu begrüßen. Die Musikanlage tönt, so laut es nur geht, die Musik hallt durch den Gewölbekeller. Bläuliche Lichter wirbeln durch den Raum, beleuchten die Tanzfläche und die Tische, wo die Leute, die sich kennen, in Grüppchen zusammensitzen.

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