Ich bin ganz dein (Band 4) by Anna Chastel

Autor:Anna Chastel
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Tags: Contemporary
ISBN: 9791025710616
Herausgeber: Addictive Publishing
veröffentlicht: 2014-06-04T22:00:00+00:00

4. Traumreise

Die Veranstaltung ist vorbei und wir stehen vor dem Museum, Timothy, Blanche und ich. Die Nacht ist warm und ruhig. Tim dreht sich zu uns, ohne meine Hand loszulassen.

– Meine Damen, darf ich Sie zum Abendessen einladen?

Auch wenn die Häppchen wirklich lecker waren, bin ich hungrig! Ich sehe Blanche ermutigend an.

Es ist Zeit fürs Abendessen und Timothy beherrscht die Kunst, außergewöhnliche Restaurants ausfindig zu machen. Ich würde mich wirklich freuen, einen solchen Augenblick mit meiner besten Freundin zu teilen.

Aber als ich ihr Gesicht sehe, vergeht mir das Lächeln, sie sieht wirklich aufgelöst aus. Ich berühre sie an der Schulter.

– Was ist los?

– Nichts, nichts, keine Sorge, antwortet sie kopfschüttelnd. Ich bin einfach nur total erschöpft. Danke für die Einladung, Timothy, aber ich gehe lieber nach Hause.

Sie bemerkt, wie besorgt wir sind, und versucht zu scherzen:

– Zu wenig Schlaf, vermutlich! Meine Nachbarn führen Bauarbeiten außerhalb der vorgeschriebenen Uhrzeiten durch.

Sie hat mir noch nie von diesen Bauarbeiten erzählt!

Da ich ihr überhaupt nicht glaube, gebe ich Tim ein unauffälliges Zeichen, verschwinde mit ihr und rufe ein Taxi. Ein Auto hält neben uns. Ich umarme sie und flüstere:

– Nils?

Sie sagt kein Wort, nickt aber leise und verschwindet auf dem Rücksitz. Ich gehe zurück zu Timothy, der sich ganz beunruhigt zu mir beugt.

– Geht es deiner Freundin gut?

Ich lächele ihn an. Ich bin sehr gerührt, dass er sich um Blanche Sorgen macht. Er weiß nämlich, wie viel sie mir bedeutet.

– Das hoffe ich. Ich hoffe wirklich, dass alles gut ist. Ich denke, sie braucht einfach nur etwas Ruhe, um nachdenken zu können.

– Hat das irgendetwas mit Nils zu tun?, fragt Tim mit spitzbübischem Ausdruck.

Ich nicke still. Timothy muss lauthals lachen, zu meiner großen Überraschung. Ich muss ganz verwundert aussehen.

– Was? Das ist nicht komisch!

– Nein, du hast recht, es ist nicht komisch. Aber ich bin erleichtert. Wenn Blanche so durcheinander ist, dann bedeutet Nils ihr wirklich viel. Er lässt sich nicht so einfach verführen. Aber er schwärmt sehr für sie! Er spricht nur noch von ihr! So oft, dass es mir manchmal Kopfschmerzen bereitet, und es ist fast unmöglich, über etwas anderes mit ihm zu reden! Es freut mich, dass ihr Interesse auf Gegenseitigkeit beruht. Wenigstens weiß ich, dass, wenn er die Sache richtig angeht, es ihm gelingen kann, sie zu verführen.

Ich muss kurz überlegen und da die Neugierde stärker ist, frage ich ihn:

– Hast du dir das Gleiche bei mir gedacht? Dass, wenn du es richtig anstellst, du eine Chance bei mir hättest?

Er muss wieder lachen, zieht mich zu sich und küsst mich sanft auf den Hals. Ich spüre ein leichtes Kribbeln im Rücken, das in mir noch intensivere Gefühle entfacht.

– Du bist so hübsch, dass ich gar nicht wusste, wie ich es anstellen soll. Zum Glück hätte auch ein Blinder sehen können, dass du in mich verschossen warst.

– Oh!

Ich setze eine vermeintlich beleidigte Miene auf und drohe ihm zornig mit meiner kleinen Faust. Er muss über seinen eigenen Scherz lachen.

– Sollen wir zu zweit Abendessen, damit ich dich weiterhin bei einem leckeren Essen verführen kann?, schlägt er vor.

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