Hornblower Auf Der Hotspur by C. S. Forester

Hornblower Auf Der Hotspur by C. S. Forester

Autor:C. S. Forester
Die sprache: deu
Format: mobi, epub
ISBN: 9783548262604
Herausgeber: Ullstein Taschenbuchvlg.
veröffentlicht: 2006-01-01T23:00:00+00:00


11. Kapitel

Hornblower hatte schon die Adresse, das Datum und das Wort »Sir« geschrieben, als er sich darüber Rechenschaft gab, daß dieser Bericht gar nicht so leicht abzufassen war. Daß sein Schreiben in der Gazette erscheinen würde, stand für ihn fest, damit hatte er schon gerechnet, ehe er noch die Feder in die Hand nahm. Dies wurde unter allen Umständen ein »Gazette-Bericht«, einer der wenigen aus der Unzahl in der Admiralität einlaufenden Berichte, die man dort zur Veröffentlichung freigab. Es sollte dies übrigens auch das erstemal sein, daß er sich gedruckt las. Er hatte sich vorgenommen, seinen Vorgesetzten nach altehrwürdiger Überlieferung eine nüchterne Darlegung von Tatsachen zu liefern, aber jetzt hielt er plötzlich inne, um zu überlegen. Nicht als ob ihn so etwas wie Lampenfieber angewandelt hätte, aber immerhin: Wenn dieser Bericht in Druck ging, dann hieß das, daß er von aller Welt gelesen wurde. In erster Linie las ihn natürlich die ganze Navy, und dazu gehörten auch seine Untergebenen. Er aber wußte nur zu genau, mit welchen Gefühlen empfindliche Gemüter jedes unüberlegte Wort auf die Waagschale zu legen pflegten.

Viel wichtiger war noch ein weiteres: Sein Bericht wurde in ganz England gelesen, also auch von seiner Maria. Er öffnete ihr damit eine Art Guckloch in sein Leben, das ihr bis jetzt verschlossen gewesen war. Für seinen Ruf in der Navy war es natürlich durchaus förderlich, wenn er die Gefahren, die zu bestehen waren, mit bescheidenen Worten erwähnte, aber eine solche Schilderung stand dann in klarem Widerspruch zu dem fröhlichen, unbeschwerten Ton, in dem er Maria zu schreiben gedachte. Maria war eine gerissene kleine Person, die sich nicht so leicht hinters Licht führen ließ. Wenn sie die Gazette mit seinem Bericht später zu lesen bekam als seinen Brief, dann wurde sie womöglich just zu der Zeit von Angst und Argwohn gequält, da die Geburt des Kindes bevorstand, das seinen Namen tragen sollte. Dies konnte für Mutter und Kind die schlimmsten Folgen haben. Er hatte jetzt zu wählen und entschied sich zugunsten Marias. Das bedeutete, daß er von den Schwierigkeiten und Gefahren seines Unternehmens nicht viel Aufhebens machte. Dabei durfte er damit rechnen, daß man in der Navy dennoch zwischen den Zeilen las, was Maria entgehen mußte, weil sie als Außenstehende nicht mit den Umständen vertraut war. Er tauchte seine Feder zum zweitenmal ein und kaute zunächst eine Weile an ihrem Ende, weil er hin und her überlegte, ob wohl die anderen Berichte, die er in der Gazette gelesen hatte, unter ähnlichen Schwierigkeiten entstanden waren. Am Ende sagte er sich, daß dies wohl für eine Mehrzahl davon zutreffen mochte. Aber nun galt es zu beginnen, es blieb nichts anderes übrig, die Arbeit duldete keinen Aufschub.

Die üblichen einleitenden Worte: »Ihrem Befehl entsprechend«, gaben den ersten Anstoß, alles weitere floß ihm dann glatt aus der Feder. Er durfte beileibe nichts von all dem vergessen, was zu erwähnen war: »Mr. William Bush, mein Erster Offizier, meldete sich in anerkennenswerter Weise freiwillig zur Teilnahme an dem Unternehmen, aber ich war genötigt, ihn mit meiner Vertretung als Kommandant zu betrauen.



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