Hope - Fluchgebunden by Tine Armbruster

Autor:Tine Armbruster [Armbruster, Tine]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Paranormal
Goodreads: 18804817
Herausgeber: bookshouse Verlag
veröffentlicht: 2014-02-27T23:00:00+00:00

*

Hahahahaha!

Gehässiges Gelächter hallte durch Gabriels Gedanken.

Es ist so weit. Unser Prinzesschen wird gesprächig. Mach dich bereit, mein Auserwählter. Die Zeit der Rache ist gekommen!

Gabriel versuchte, sich auf Hope zu konzentrieren, doch die Stimme, die seit geraumer Zeit kam und ging, wie es ihr beliebte, schwoll immer weiter an und bekam mit jedem Wort mehr Kraft. Er hatte Mühe, Hopes Wortlaut zu folgen, obwohl er ihr gegenüberstand. Ihm war auf eine abstruse Art flau im Magen. In seinem Kopf dröhnte es, als würde von allen Seiten auf ihn eingeschlagen und hinter Hope verschwamm die sich am Felsen brechende Brandung vor seinen Augen. Er hatte vergangene Nacht bestimmt zu wenig geschlafen. Zu sehr war er damit beschäftigt gewesen, Hope in ihrem Schlaf zu bewachen. Was wohl auch der Grund dafür war, dass er sich gerade fühlte, als hätte sich ein zentnerschwerer Bulle auf ihn gestürzt und niedergewalzt.

»Ich bin eine …« Hope wich seinem Blick aus und brach erneut ab. Er lächelte ihr aufmunternd zu. Ihr Geständnis konnte nicht halb so schlimm sein, wie die Kopfschmerzen die vor einigen Sekunden urplötzlich über ihn hereingebrochen waren. »Ich bin … eine Meerjungfrau.«

Gabriel stöhnte auf, griff sich mit beiden Händen an die Stirn und sank vor ihr auf die Knie. Ihm war, als hätte man sein Gehirn mit einem Nussknacker zerquetscht und anschließend durch einen Mixer gejagt.

Sie ist es, die wahre Prinzessin der Prophezeiung. Und nun erfülle deinen Zweck. Töte! Töte! Töte!

Die Stimme schrie durch seinen Kopf. Aber jetzt war es keine fremde Stimme mehr, die ihm diesen Befehl erteilte. Mehr und mehr kamen diese Worte aus seinen eigenen Gedanken. Diese fünf unbedeutenden Silben des letzten Wortes brachen seinen Willen, zerrissen ihn in tausend kleine Stücke, bis er an nichts anderes mehr denken konnte. Töte, töte, töte. Das Wort kroch in ihn hinein und vergiftete jede noch so kleine Zelle. Seine Gliedmaßen brannten wie Feuer unter den Worten, die immer noch unauslöschbar gegen seinen Schädel hämmerten. Töte, töte, töte.

Hope sank ebenfalls zu Boden. Sie war so nah, dass sich ihre Knie fast berührten und ihr Atem kühlte sein erhitztes Gesicht. Zaghaft hob sie ihre Hand und strich langsam über seine schweißnasse Wange. »Geht es dir nicht gut? Gabe?«

Er zuckte vor ihr zurück, denn ihre Berührung fraß sich wie Säure durch seine Haut. Er krümmte sich vor Schmerzen. Gurgelnde Geräusche zwängten sich durch seine zusammengepressten Lippen. Er knurrte.

»Gabe?«

Was tat er da nur? War er wirklich im Begriff, der Stimme nachzugeben? War er tatsächlich imstande, Hope zu töten? Er wollte das nicht. Tief in seinem Innern wusste er das. Er liebte sie seit ihrem ersten Treffen, er wollte ihr nicht wehtun.

Töte – töte – töte. Gabriel biss die Zähne zusammen und kämpfte gegen den Drang an, Hope wie ein wildes Tier anzufallen und zu zerfleischen, aber ein erneutes Knurren konnte er dennoch nicht verhindern. Wieso? Sie ist der Feind! Meerjungfrauen sind deine Feinde und Feinde tötet man.

»Meerjungfrau?« Jeder einzelne Buchstabe dieses harmlosen Wortes brannte sich wie glühende Kohlen in seine Innereien und ließ ihn gepeinigt aufstöhnen.

Hope wich mit

Download

Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.