Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition) by Kaplan Andrew

Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition) by Kaplan Andrew

Autor:Kaplan, Andrew [Kaplan, Andrew]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: E-Books der Verlagsgruppe Random House GmbH
veröffentlicht: 2013-10-07T22:00:00+00:00


KAPITEL 21

Baalbek, Libanon

In der Lobby des Palmyra-Hotels in Baalbek standen leicht verstaubte Palmen sowie Antiquitäten und nicht ganz so kostbare Relikte aus der französischen Kolonialzeit. Es sah dort ein wenig so aus wie in einem Krimi von Agatha Christie, aber die Zimmer boten eine wunderbare Aussicht. Nachdem sie eingecheckt hatten, installierten Virgil und Ziad ihre Ausrüstung in einem Zimmer, von dessen Balkon aus man die gewaltigen Säulen des Jupitertempels bewundern konnte, die über der Bekaa-Ebene thronten.

Als sie mit dem gemieteten Honda Odyssey die Gebirgsstraße hinaufgefahren waren, wurde ihnen deutlich vor Augen geführt, wo sie sich befanden. In jeder Straße, an jedem Haus und jedem Laternenmast wehten die gelb-grünen Fahnen der Hisbollah. Sie verfolgten Rana beziehungsweise ihr Handy über GPS und konnten somit einen Sicherheitsabstand wahren. Schließlich sollte die junge Frau nicht bemerken, dass jemand hinter ihr her war. Blieb nur die Frage, mit wie vielen Mann Nightingale anrücken würde.

Vom Zimmer aus suchten sie die Ruinen mit dem Fernglas ab und achteten darauf, sich nicht durch Lichtreflexe zu verraten. »Siehst du sie?«, fragte Carrie.

»Noch nicht«, antwortete Virgil, während er das Fernglas zentimeterweise hin und her bewegte. »Da ist sie, beim Bacchustempel. Auf der linken Seite.«

Carrie richtete ihr Fernglas auf das weitgehend intakte römische Monument. Insbesondere dieser Tempel gehörte zu den besterhaltenen römischen Baudenkmälern im Nahen Osten. Zu Zeiten des Imperium Romanum hieß die Stadt Heliopolis und entwickelte sich zum Zentrum der Jupiterverehrung in der Region. Die Tempel waren um einen großen, rechteckigen Hof angelegt, und genau neben einer Säule bei den Stufen zum Bacchustempel entdeckte Carrie die Schauspielerin.

»Ich sehe sie. Mit wem spricht sie?«, fragte sie.

»Das kann ich von hier aus nicht erkennen«, antwortete Virgil. »Jedenfalls ist es ein Kerl mit bewaffneten Begleitern.«

Jetzt sah sie es auch. Ein Mann lag mit einem Gewehr, möglicherweise einer AK-47, auf einem riesigen Stein, ein zweiter auf den Stufen zum großen Hof und zwei weitere bei dem kleineren Rundtempel. »Ich sehe vier«, sagte Carrie.

»Verdammt«, murmelte Virgil. »Wie sind die mit den Waffen hier reingekommen?«

»Sie sind von der Hisbollah. Was glaubt ihr denn?«, warf Ziad ein.

»Können wir sie belauschen?«, fragte sie den Libanesen, der einen Koffer ausgepackt hatte und ein Parabolmikrofon durch die offene Balkontür auf Rana richtete.

»Vielleicht.« Er zuckte mit den Schultern. »Sie sind etwa vierhundert Meter entfernt. Ich habe die Equalizer auf die Entfernung eingestellt. Ich würde sagen, die Chancen stehen fifty-fifty.« Er gab ihr den Kopfhörer und schaltete die Videokamera ein.

Carrie lauschte der leicht verzerrt klingenden Frauenstimme, die etwas auf Arabisch sagte. Es ging darum, dass »er«, wer immer gemeint war, ihr gesagt habe, sie müssten vorsichtiger sein nach New York. Es folgten ein paar undeutliche Worte, und ein Mann erwiderte, man müsse sich »auf Anbar konzentrieren«.

Da konnte etwas nicht stimmen. Was zum Teufel sollte eine Schauspielerin, die sich vom Chef der CIA-Station Beirut bumsen ließ, mit der Provinz Anbar im Irak zu tun haben? Und was ging das die Hisbollah an? Die hatten sich schließlich noch nie um den Irak gekümmert! Zwar verfolgten ihre iranischen Verbündeten das Geschehen dort durchaus mit Interesse, aber dennoch ergab es kein schlüssiges Bild.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.