Holundermond by Jutta Wilke

Holundermond by Jutta Wilke

Autor:Jutta Wilke [Wilke, Jutta]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
Herausgeber: Coppenrath Verlag
veröffentlicht: 2013-01-01T23:00:00+00:00


21

»Mamma mia! Magische Farben!« Flavio starrte Johanna an. Nele folgte seinem Blick. »Und was hat das alles jetzt mit Johanna zu tun?« Fragend schaute sie zu Viviane.

Die öffnete den Mund, aber Flavio kam ihr zuvor. »Verstehst du denn nicht? Johanna ist durch das Bild hierhergekommen. Sie kommt aus der Vergangenheit!« Flavio war aufgesprungen.

Nele schüttelte den Kopf. So einen Unsinn konnte und wollte sie nicht glauben. Aber Johanna nickte und dann fing Viviane an zu erzählen. Sie erzählte von dem Tod von Johannas Eltern, von dem Siechenhaus, in das die Geschwister gebracht worden waren, und von Johannas ständiger Angst und Sorge um Samuel. Und sie erzählte von jener Nacht, in der ein Fremder vor Johannas Augen verschwand, nachdem er das Altarbild der Kirche berührt hatte.

»Und Johanna ist ebenfalls durch das Gemälde gegangen?« Flavio hatte endlich seine Sprache wiedergefunden.

Viviane nickte. »Als Johanna das Bild berührte, fiel sie durch die Zeit und landete in meinem Garten. Genau hier, unter dem Holunderbaum.«

Es dauerte eine Weile, bis Vivianes Worte nicht nur Neles Ohren, sondern auch ihren Kopf erreicht hatten. Zu unglaublich war das, was sie gehört hatte. Johanna sollte aus einer Zeit stammen, die mehr als zweihundert Jahre zurücklag?

Flavio schien das Unglaubliche viel schneller zu akzeptieren als sie. »Aber wie funktioniert das Gemälde denn genau?«

Johanna schüttelte den Kopf. Und zum ersten Mal in dieser Nacht sprach sie selbst. »Ich weiß es nicht genau. Ich muss das Bild einfach nur berühren.«

»Kannst du auch in andere Zeiten als nur in deine und unsere reisen?«, fragte Nele.

Johanna zuckte die Schultern, dann wurden ihre Augen feucht. »Ich will Samuel nicht verlieren.«

»Warum bringst du ihn nicht einfach mit?«

»Ich habe es mal probiert, aber es hat nicht geklappt. Samuel hat das Bild berührt, aber nichts ist passiert. Jetzt ist er zu schwach, er kann nicht mehr allein aufstehen.« Tränen liefen ihr über das Gesicht.

Viviane nahm Johanna in die Arme. »Uns fällt eine Lösung ein, wir helfen dir. Wichtig ist, dass Samuel wieder zu Kräften kommt. Das Fieber ist ja zum Glück gesunken, jetzt musst du aufpassen, dass er sich nicht wieder woanders ansteckt.«

Johanna nickte. Viviane schaute zum Himmel. »Der Mond steht schon hoch am Himmel, du solltest langsam aufbrechen.« Mit einem Blick zu Nele und Flavio fügte sie hinzu: »Der Legende nach wirkt der Zauber des Bildes nur in der Nacht. Wenn die Sonne aufgeht, ist die Tür durch die Zeit verschlossen bis zum nächsten Sonnenuntergang. Wir wollen Samuel nicht unnötig in Gefahr bringen. Er braucht Johanna. Und er braucht die Medikamente.«

Johanna nickte stumm und griff nach dem Bündel, das Viviane ihr reichte. »Ich bin mir sicher, in wenigen Tagen hat Samuel genug Kraft, um aufstehen zu können.« Viviane nahm das Mädchen noch einmal fest in die Arme. »Könnt ihr Johanna zum Kloster zurückbringen?« Fragend schaute sie Nele und Flavio an.

Flavio nickte sofort. Nele musste an Giovanni denken und das Klosterverbot. Aber sie sagte nichts. Ihre Neugier war einfach zu groß.

Schweigend brachen sie zum Kloster auf. Keiner von ihnen sagte ein Wort.

Nele fühlte ihr Herz bis zum Hals schlagen. Was würde



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