Holmes, Lucy-Anne by Wer braucht schon Schmetterlinge im Bauch

Holmes, Lucy-Anne by Wer braucht schon Schmetterlinge im Bauch

Autor:Wer braucht schon Schmetterlinge im Bauch
Die sprache: deu
Format: mobi
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


32

Wir beließen es nicht beim Küssen. Nein. Wir hatten das volle … ihr wisst schon … ja … genau das. Ich würde sehr gern den ganzen Tag im Bett bleiben. Ich öffne die Augen. Als Gesicht ist direkt neben mir auf dem Kissen.

»War letzte Nacht Vollmond?«, frage ich.

»Von meiner Perspektive aus schon.«

»Sehr witzig.«

»Wie fühlst du dich?«

»So, als werde ich wahrscheinlich gleich unter der Dusche heulen.«

»Oh, wirklich?«

»Wegen der Hochzeit am 18. August, zu der wir beide eingeladen sind.«

»Ach ja? Wer heiratet?«

»Ich, du Dussel.«

»Ach ja.«

»Und was ist mit Gemma?«

»Na ja, ich mag sie sehr. Eigentlich bin ich heute Abend mit ihr verabredet. Möchtest du, dass ich ihr absage?«

»Nein, geh mit ihr aus.«

»Bist du sicher?«

»Ja.«

»Wirklich?«

»Wirklich. Alles cool.«

»Ja, aber wenn eine Frau ›cool‹ sagt, meint sie meiner Erfahrung nach genau das Gegenteil.«

»Nein, ich meine damit, bitte geh mit Gemma aus. Ich habe der Schwesternschaft einen schlechten Dienst erwiesen, weil ich mit dir geschlafen habe. Aber da du dich noch in einem frühen Stadium des Werbens befindest und wir in der Vergangenheit ein sexuelles Beziehungsmissverständnis hatten, wird man mir vielleicht verzeihen. Ich werde mit Philippa Rücksprache halten. Kann sein, dass ich Wiedergutmachung leisten muss.«

»Ich höre das Wort ›Schwesternschaft‹, und schon ist alles nur noch weißes Rauschen. Du hast also wirklich nichts dagegen, wenn ich heute Abend mit Gemma ausgehe?«

»Nein.«

»Gut. Solltest du deine Meinung ändern, ruf mich an oder schick mir eine SMS, und gib mir Bescheid.«

Ich lächle.

»Was?«

»Nichts.«

Genau das ist der Grund, warum es mit Al und mir nie funktionieren würde – keiner von uns übernimmt die Initiative. Al wird nicht sagen »Ich werde auf Gemma verzichten und sehen, wohin das mit uns führt«, und ich würde ihm das auch niemals nahelegen. Ich schätze, in einer Beziehung braucht es mindestens einen, der fähig ist, ein Risiko einzugehen, um die Sache zum Laufen zu bringen.

Ich werde Matt gestehen müssen, dass ich untreu war. Ich hasse Lügen und Geheimnisse. Ich wäre gar nicht fähig, es ihm zu verheimlichen. Ich kann mir nicht vorstellen, mit ihm zusammen zu sein in dem Wissen, mit einem anderen geschlafen zu haben, ohne es ihm zu sagen. Ich zittere schon bei der Vorstellung. Aber wenn ich Matt beichte, dass ich fremdgegangen bin, dann, schätze ich, nun, ich schätze, dass es dann aus sein wird zwischen uns. Dieser Gedanke erfüllt mich mit Panik, aber genauso die Vorstellung, mit ihm zusammenzubleiben.

»Alles in Ordnung?«, fragt Al.

»Ja, ich stehe jetzt besser auf und gehe zum Heulen unter die Dusche.«

»Möchtest du, dass ich mitkomme?«

Ich lächle. »Ich denke, Mum würde einen Herzinfarkt erleiden.«

»Ach ja.«

Ich setze mich auf die Bettkante und beginne, mich anzuziehen.

»Okay, Al, vielen Dank für den sehr angenehmen Abend«, sage ich und stehe auf.

»Es war mir ein Vergnügen.«

Ich gehe zur Tür.

»Fan?«

»Hm?«

»Ganz kurz. Ich möchte dich nur noch schnell an ein paar Dinge erinnern, von denen ich eigentlich angenommen habe, dass sie dir bewusst sind, aber inzwischen bezweifle ich das. Erstens, du bist wunderschön.«

»Wohl kaum.«

»Ich weiß nicht, was du siehst, wenn du in den Spiegel blickst, aber es ist nicht das, was der Rest von uns sieht, so viel steht fest.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.