Hoffnung auf Gansett Island by Marie Force

Autor:Marie Force
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Tags: Contemporary
Herausgeber: AmazonCrossing
veröffentlicht: 2014-06-16T22:00:00+00:00

Grant stand vor Abby’s Attic, dem Laden in der Innenstadt, den Abby vor drei Jahren eröffnet hatte. Mit ihrer Mischung aus Geschenkladen, Spielzeuggeschäft und bunt zusammengewürfelten Antiquitäten hatte sie das Geschäft wider Erwarten zu einem Erfolg gemacht. Den Laden hatte sie eröffnet, nachdem sie aus Los Angeles zurückgekommen war.

Sie waren damals direkt nach dem Collegeabschluss dorthin gezogen, um seinen Traum, Drehbücher zu schreiben, zu verfolgen. Aber so sehr Grant das hektische Treiben der Stadt liebte, Abby hatte sich nie ganz damit anfreunden können. Sie sehnte sich nach der Einfachheit ihrer Heimatinsel, und sobald sie sich entschieden hatte, nach Hause zurückzugehen, konnte nichts, was er sagte oder tat, sie zum Bleiben bewegen. Zu der Zeit waren sie schon über zehn Jahre zusammen gewesen, und er konnte sich ein Leben ohne sie nicht vorstellen. Aber mehr als alles andere wollte er, dass sie glücklich war. Dass ihr das in L.A. nicht gelang, merkte jeder, der sie kannte.

Etwas, das sie zu ihm gesagt hatte, bevor sie abgefahren war, hatte ihn seitdem nicht mehr losgelassen. »Du kannst überall schreiben, Grant. Überall auf der ganzen Welt. Warum kannst du nicht an dem einzigen Ort schreiben, an dem ich leben möchte?«

Überzeugt davon, dass er da bleiben musste, wo die Arbeit war, hatte er sie gehen lassen. Danach hatten sie eine Fernbeziehung zwischen Ost- und Westküste geführt und es irgendwie hinbekommen. Bis zum vergangenen Sommer, als er für Macs Hochzeit heimgekehrt war und Abby ihm ein Ultimatum gestellt hatte, das Grant unvorbereitet getroffen hatte.

Sie eröffnete ihm, dass sie die Nase davon voll habe, auf ihn zu warten. Entweder er ziehe wieder nach Hause, um mit ihr zusammenzuleben, oder sie würde ihr Leben ohne ihn leben. Natürlich geriet er in Panik und sagte ihr, dass er noch ein weiteres Jahr brauche, um die Lage in L.A. in den Griff zu bekommen. Aber nach der wunderbaren Nacht vor drei Jahren, in der er den Oscar verliehen bekommen hatte – ironischerweise genau zu der Zeit, als Abby weggegangen war –, war nichts mehr so gelaufen, wie er sich das vorgestellt hatte. In letzter Zeit hatte es ganz den Anschein, als könne er nicht einmal mehr einen Job in einem Schnellrestaurant bekommen.

Es hatte sich herausgestellt, dass der Oscar eine Katastrophe für seine Karriere war. Er war zu seinem eigenen Albtraum geworden: ein Zufallstreffer. Der letzte Schlag kam in der vergangenen Woche, als er einen Job, den ihm ein befreundeter Produzent versprochen hatte, doch nicht bekam. »Ich konnte die Produzenten nicht überzeugen«, hatte sein Freund gesagt, als er anrief, um die niederschmetternde Nachricht mitzuteilen.

Das war eine weitere Katastrophe, zusätzlich zu der ein paar Tage vorher – der Nachricht von zu Hause, dass sich Abby mit einem anderen verlobt hatte.

Nach dem Anruf des Produzenten hatte Grant die ganze Nacht über wach gelegen. Ungefähr um drei Uhr morgens wurde ihm klar, dass er die Nase von Hollywood voll hatte. Er hatte die Nase voll davon, ohne Abby zu leben und so zu tun, als ob er ohne sie an seiner Seite überhaupt irgendein Leben hatte.

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